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Faymann empfing Arnold Schwarzenegger im Kanzleramt

Arnold Schwarzenegger auf Besuch bei Werner Faymann.
Arnold Schwarzenegger auf Besuch bei Werner Faymann. ©APA
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat am Samstagabend den ehemaligen Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, im Wiener Bundeskanzleramt empfangen.
Faymann und Schwarzenegger im Kanzleramt

Der spontane Besuch kam aufgrund eines Europa-Aufenthalts des Hollywood-Stars zustande. Er danke Faymann für die Einladung, sagte Schwarzenegger bei einem kurzen Presse-Statement. “Ich gratuliere Werner für die großartige Arbeit”, sagte der Hollywood-Star vor allem mit Blick auf die Umwelt-Politik.

Kein Kommentar zum Wahlkampf

Schwarzenegger dreht gerade den dritten Teil des Action-Films “The Expendables 3” in Bulgarien. Es habe dabei “sehr viel Action” gegeben, sagte der gebürtige Steirer. “Aber ich brauche Euch nichts über Action zu sagen, weil da kommt jetzt der Wahlkampf”. Zu eben diesem wollte sich Schwarzenegger aber nicht näher äußern.

Auf die Frage, warum er nach jahrelanger Unterstützung für ÖVP-Politiker nun die SPÖ unterstütze, sagte Schwarzenegger: “Ich denke nicht an die Politik, sondern wer macht den besten Job”. Es freue ihn “riesig” wieder in Österreich, seinem Heimatland zu sein, sagte Schwarzenegger. Faymann habe ihn eingeladen, immer dann, wenn er in der Nähe sei, Österreich zu besuchen – und dies tue er gerne.

Schwarzenegger “toller Botschafter”

Im Anschluss werde man noch Gespräche über Umweltschutz führen. Österreich und Kalifornien müssten in diesem Bereich führend sein. Gleichzeitig betonte der Hollywood-Star, es werde auch Zeit für ein “saftiges Wiener Schnitzel”, Wein, Kaiserschmarren und Schnaps sein. Erfreut zeige sich auch der Bundeskanzler: “Ich freue mich, dass Arnold Schwarzenegger wieder einmal zu Gast in Österreich ist”, so Faymann. Der Kanzler dankte seinem Gegenüber, dass er “überall in der Welt so ein toller Botschafter für Österreich ist”.

Das Treffen war nicht das erste zwischen Faymann und Schwarzenegger – und das, obwohl Schwarzenegger nicht gerade den Ruf eines politisch Linken hat. Bereits im Juni 2011 stattete der Ex-Gouverneur dem SPÖ-Chef einen Besuch ab. Damals nahm Schwarzenegger an einer UNO-Energiekonferenz in Wien teil. Im September des selben Jahres erfolgte dann der Retour-Besuch, Schwarzenegger führte damals den Kanzler durch die technische Elite-Hochschule Kaliforniens namens “Caltech”.

Faymann und Schwarzenegger: Häufige Treffen

Ein weiteres Zusammentreffen erfolgte dann schon im Oktober 2011, als Faymann der Eröffnung des Schwarzenegger-Museums in Thal bei Graz beiwohnte, inklusive Mittagessen im Grazer Schlossbergrestaurant. Auch 2012 beehrte der als “Terminator” in Hollywood groß gewordene Bodybuilder erneut den Bundeskanzler. Bei einem Kaffee im Juli im Kanzleramt war damals auch Schwarzeneggers Sohn Patrick mit dabei.

Auch im heurigen Jänner machte die “steirische Eiche” dem Kanzler die Aufwartung. Anlass war die in Wien abgehaltene Konferenz der von Schwarzenegger 2010 initiierten Umweltinitiative R20. Aufhorchen ließ er damals mit seinem Ausspruch, Faymann sei in Sachen Klimaschutz ein “Real Action Hero”.

Weniger innig war Schwarzeneggers Verhältnis zur SPÖ noch vor gut zehn Jahren. Bei der Nationalratswahl 2002 warb er im Personenkomitee für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).

Kein Arnie-Stadion

Und 2004 sorgte der Filmstar mit seiner Aussage, er habe 1968 ein “sozialistisches Land” verlassen, für einen Proteststurm in Österreich. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos warf ihm daraufhin “Österreich-Diffamierung” vor. Danach versuchte Schwarzenegger seine Aussagen zurechtzurücken, er habe mit “sozialistisch” keine Partei und auch keine politische Ideologie gemeint, sondern “jenes System, mit dem Österreich stets regiert wurde”. Ihm habe der freie Markt gefehlt und die Möglichkeit, sich als eigenständige Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb sei er in die USA gegangen.

Stärker getrübt war das Verhältnis zur alten Heimat dann im Jahr 2005: Damals hatte Schwarzenegger als kalifornischer Gouverneur ein Gnadengesuch eines zum Tod verurteilten Mörders abgelehnt. Die Diskussion um eine Umbenennung des Grazer Arnold-Schwarzenegger-Stadions gipfelte dann darin, dass der Filmstar der Stadt das Recht entzog, das Stadion nach ihm zu benennen.

(APA)

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