Feldkirch. Gerade jetzt ist Hochsaison für frischen Spargel, aber kaum einer macht sich beim Kauf im Supermarkt Gedanken, wie aufwendig der Produktionsprozess dieses gesunden Gemüses ist. Ganz gleich, wie auch immer die Feinschmecker es titulieren: Königsgemüse, Frühlingsluft in Stangen oder essbares Elfenbein.
Der Seniorenbund Feldkirch bot daher kürzlich eine interessante Exkursion an, um Einblicke vor Ort beim Spargelproduzenten Geiger zu machen. Dieser kleine Familienbetrieb in der Bodenseeregion Tettnang bietet von April bis Juni ihre erntefrischen “Asparagus officinalis”, also Spargel, entweder auf den Wochenmärkten der Region oder auch vor Ort im kleinen Hofladen an.
Königliche Gemüse
Firmenchef Thomas Geiger verstand es, die interessierten Besucher zu faszinieren, wie aus einer Wurzel ein so schmackhaftes Gemüse entstehen kann. Spargelpflanzen sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die bei einer Bodentemperatur von 12 Grad zu treiben beginnen. Sie sind sehr verzweigt, oft kletternde Stängel, mit sehr kleinen, schuppenförmigen fleischigen Blättern. Blüten stehen auf einem gegliederten Stiel und bilden häufig nur einsamige Beeren.
sieben Zentimeter pro Tag
Hochinteressant wurde es dann, als Spargelbauer Geiger die Besucher ins Feld führte und gekonnt zeigte, wie das “königliche Gemüse” zu ernten ist. Wenn die Witterung warm und feucht ist, kann Spargel bis zu sieben Zentimeter am Tag wachsen. Da sich die Spargelernte kaum automatisieren lässt, ist sie sehr personalintensiv. Das ist in der Tat ein mühseliger Vorgang, denn jede einzelne Spargelstange, wird noch immer in Handarbeit einzeln geerntet. Meist anhand von kleinen Erdrissen erkennt der Erntearbeiter den knapp unter der Oberfläche austreibenden Spargel und gräbt ihn mit den Fingern auf, um den geeigneten Punkt zum Abtrennen am unteren Ende des Spargels zu finden. Nach dem “Stechen”, also Abtrennen der Spargelstange durch stoßartigen Schnitt mit einem speziellen länglichen Spargelstechmesser, wird das Erdloch wieder zugedeckt und die Oberfläche geglättet. Zum Schutz vor Lichteinfall auf schon ausgetriebene Spargelspitzen, welcher die Köpfe verfärben würde, und um bessere Wärmebedingungen für das Wachstum zu geben, werden die Spargeldämme dann wieder mit einer dunklen Plastikfolie abgedeckt.
An Johanni ist Schluss
Die Haupterntezeit ist gegen Ende April bis Mai. Das Ende der Spargelsaison beschreibt die Bauernregel “Kirschen rot, Spargel tot”. Ihr offizielles Ende ist der 24. Juni, der Johannistag. Der Hintergrund für diese Bauernregel ist die Einhaltung einer ausreichenden Regenerationszeit der Pflanze, um im folgenden Jahr genügend neue Sprosse bilden zu können.
Bei der anschließenden Spargelaufbereitung im Betrieb wird der junge Spargel gewaschen, geputzt und auf eine einheitliche Länge gekürzt. Hierbei hilft eine entsprechende Spargelwaschanlage mit integrierten Schneidemesser. Eine anschließende Sortierung rundet diesen Vorgang ab, bevor die Direktvermarktung beginnt. Beim Anblick dieses tollen Gemüses konnten die Damen natürlich nicht widerstehen, im firmeneigenen Laden das erntefrische Produkt zu “posten”. Neben dem Spargel gab es Erdbeeren, Frühkartoffel, selbst gemachte Leckereien bis hin zum Spargelschnaps zu kaufen.
Beim Mittagessen im Bauereigasthof Schöre war es schon fast Pflicht, das Menü mit dem frischen, heimischem Spargel zu genießen. Reiseleiter Rudi Neumayer hatte dann noch eine Überraschung parat und entführte anschließend die Feldkircher Junggebliebenen ins romantische Örtchen Heiligenberg, das besonders mit dem Wahrzeichen des Ortes, dem Schloss der Fürsten zu Fürstenberg, zu einem Rundgang einlud.
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