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Fast jeder Zweite Opfer von Internetbetrug: Die häufigsten Fallen

Online heißt es aufpassen: Eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens zeigt die häufigsten Online-Fallen auf
Online heißt es aufpassen: Eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens zeigt die häufigsten Online-Fallen auf ©Pixabay (Sujet)
Abo-Fallen, falsche Zahlungsaufforderungen und nicht gelieferte Waren - wer im Internet unterwegs ist, findet sich rasch mit Gefahren konfrontiert. Wie man kein Opfer von Internetbetrug wird, lesen Sie hier.
Cybercrime auf dem Vormarsch
Achtung vor Abo-Fallen

Vermeintliche Gratis-Angebote, Phishing-Mails oder Fake-Shops - die Bandbreite für mögliche Online-Betrugsfälle ist groß und die Betrugsmaschen werden immer ausgeklügelter. Dies bestätigt auch eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, bei der 1.000 österreichische Konsumenten zum Thema Internetbetrug befragt wurden.

Keine Panik vor dem Online-Handel

"Leider war fast jeder zweite Österreicher bereits mit Online-Betrug konfrontiert. Deshalb sind Vorsicht und ein Bewusstsein für unseriöse Angebote unerlässlich. Wer darauf achtet, hat beim Einkauf im Internet wenig zu befürchten", erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet, und ergänzt: "Betrügerische Aktivitäten gibt es online wie offline. Panik vor dem Online-Handel ist daher unangebracht. Es geht vielmehr darum, das Bewusstsein hierfür zu schärfen und sich mit möglichen Gefahren auseinanderzusetzen."

Abo-Fallen besonders verbreitet

Die Top-Betrugsarten sind Abo-Fallen (im Vorjahr noch auf dem 3. Platz), gefälschte Zahlungsaufforderungen und nicht gelieferte aber bereits bezahlte Waren. Dahinter folgen Schadsoftware (Virus, Trojaner etc.) und die Erpressung mit Videos oder Bildern. Auch der Experte bestätigt: "Wir sehen, dass Abo-Fallen im letzten Jahr stark zugenommen haben. Sie sind als vermeintlich kostenlose Angebote und Dienstleistungen gut getarnt und reichen von Streamingdiensten über Urlaubsbuchungsplattformen bis hin zu Gewinnspielen."

Konsumenten, die diese Services nutzen möchten, schließen ein Abo ab, ohne es zu wissen. In der Folge werden sie mit hohen Rechnungen und Schreiben von Inkassobüros oder Rechtsanwälten konfrontiert. "Wer sich einschüchtern lässt und den Zahlungsaufforderungen nachkommt, verliert ungerechtfertigterweise Geld", so Behrens. "Bleiben Sie deshalb hart und bezahlen Sie nicht." Wer sich unsicher ist, kann sich vom Internet Ombudsmann kostenlos beraten lassen.

So reagieren Konsumenten auf Dubioses im Internet

Die Studie zeigt, dass das Bewusstsein für unseriöse Angebote bei Internetnutzern gestiegen ist: Wenn den Befragten Angebote seltsam oder unseriös vorkommen, dann recherchieren 44,3 % im Internet nach Erfahrungen anderer und suchen nach Kundenbewertungen. Knapp 30 % sehen sich das Impressum an. Und auch Gütesiegel, als Zeichen für seriöse Online-Anbieter, spielen eine wichtige Rolle: 17 % überprüfen, ob der Anbieter mit einem Gütezeichen sicherheitszertifiziert ist. Freunde und Bekannte sowie unabhängige Informationsplattformen wie die Watchlist Internet werden von jeweils 12 % direkt als Informationsquelle konsultiert.

Watchlist warnt vor aktuellen Online-Fallen

Immerhin 37,5 % geben an, dass sie jedenfalls nicht beim betreffenden Anbieter einkaufen, wenn ihnen dieser seltsam oder unseriös vorkommt. Dazu Behrens: "Diese Zahlen sind ein positives Zeichen und zeigen, dass das Bewusstein für Internetbetrug bei Österreichs Online-Konsumenten gestiegen ist. Zusätzlich empfehlen wir auch immer, extrem günstige Angebote zu hinterfragen und bei der Eingabe persönlicher Daten sehr zurückhaltend zu sein." Auf der Watchlist-Internet-Website finden Konsumenten Warnungen vor aktuellen Online-Fallen und Tipps, wie man solche erkennt.

Junge Käufer verlassen sich auf Online-Bewertungen

Müssen sich Online-Shopper zwischen zwei Anbietern entscheiden, dann ist neben dem Preis die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit des Verkäufers das zweitwichtigste Kriterium. Hierbei achten Konsumenten besonders auf sichere Zahlungsmittel, die Bekanntheit und Vertrautheit, gute Bewertungen und mit Gütezeichen zertifizierte Anbieter. Vor allem ältere Personen ab 60 Jahren vertrauen auf sicherheitszertifizierte Online-Anbieter und solche, die sie schon lange gut kennen.

Für ganz junge Einkäufer (14 bis 19 Jahre) sind primär die Online-Bewertungen anderer Kunden die bevorzugte Quelle zur Prüfung der Vertrauenswürdigkeit eines Anbieters. Aber laut Experte ist Vorsicht geboten: "Online-Kundenbewertungen können gefälscht oder gekauft werden, weshalb sie nicht immer zwingend der Wahrheit entsprechen müssen. Konsumenten sollten diese also immer kritisch betrachten und im Zweifelsfall einer weiteren Kontrolle unterziehen."

Über die Studie: Repräsentative Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens unter 1.000 Österreicherinnen und Österreichern (zwischen 14 und 65 Jahren) mittels Online-Befragung, durchgeführt von MarketAgent im November 2019.

Einziges Gütesiegel im E-Commerce gibt Sicherheit

Das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen ist das sichtbare Zeichen für seriösen Online-Handel. Als einziges Gütesiegel im E-Commerce wird es von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Wirtschaftsministerium unterstützt und genießt daher ein hohes Vertrauen bei Konsumenten. Die Spezialisierung auf die rechtlichen und kulturellen Herausforderungen im österreichischen Online-Business gibt Händlern rechtliche Sicherheit im Verkauf in und nach Österreich und unterstützt sie, den Eigenheiten des österreichischen Marktes erfolgreich zu begegnen. Gleichzeitig ist das Gütezeichen europaweit bestens vernetzt. Durch die Zertifizierung erhalten Händler ein sichtbares Zeichen für Seriosität und darüber hinaus kostengünstige Unterstützung und Beratung für den Online-Shop.

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