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Faßmann: Entscheidung über Matura erst nach Ostern

Bildungsminister Faßmann will die Schulen stufenweise wieder hochfahren.
Bildungsminister Faßmann will die Schulen stufenweise wieder hochfahren. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Bildungsminister Faßmann will die Schulen stufenweise wieder hochfahren. Wann damit begonnen werden kann, ist aber noch unklar. Der fixe Termin für die Matura wird aber erst nach Ostern festgelegt.

Die Schulen und Hochschulen bleiben aufgrund der Corona-Pandemie wohl noch bis mindestens Ende April im derzeitigen Notbetrieb. Eine mögliche Öffnung soll dann schrittweise erfolgen - zunächst für Maturanten und andere Abschlussklassen bzw. für Prüfungen. Ein konkretes Datum für einen Wiederbeginn nannte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Dienstag nicht.

Die Entscheidung über die Abhaltung der derzeit für die Woche ab 18. Mai geplanten Zentralmatura will der Minister erst nach Ostern treffen. An den Schulen läuft vorerst der derzeitige Betrieb mit Distance Learning und Betreuung für Schüler bis 14 Jahren, deren Eltern keine alternative Betreuung organisieren können, weiter. Die Lehrer sollen den Schülern Arbeitspakete bis Ende April zusammenstellen. Die Entscheidung, ob darin neuer Stoff oder nur Beispiele zur Vertiefung enthalten sind, soll schulautonom bzw. je nach Fach getroffen werden.

Matura-Termin könnte sich verschieben

Ob der zuletzt angepeilte Matura-Termin mit Start 19. Mai hält, konnte Faßmann nicht versprechen. Weiteres dazu wird es erst nach Ostern geben.

Bei der Leistungsbeurteilung verwies Faßmann auf den weiten gesetzlichen Spielraum. Diesen werde man "mit Herz und Hirn anwenden". Sollten sich etwa ausständige Schularbeiten nicht mehr ausgehen, würden nur die bisher vorliegenden Leistungen herangezogen.

Einen Fokus will man im Ministerium auf sozial schwächere Schüler legen. So sollen etwa Schülern ohne Zugang zu digitalen Endgeräte solche vermittelt werden. Sozialarbeiter und Schulpsychologen sollen außerdem versuchen, Kontakt mit jenen Schülern aufzunehmen, die von ihren Lehrern nicht erreicht werden können.

Keine Kosten für Horte

An AHS und BMHS werden ab 1. April keine Beiträge für ganztägige Schulformen bzw. Internate eingehoben. Länder und Gemeinden "empfahl" Faßmann, an ihren Schulen auch so vorzugehen. Für etwaige Stornokosten abgesagter Schulveranstaltungen wie Skikurse oder Projektwochen wird ein mit 13 Mio. Euro dotierter Härtefallfonds eingerichtet.

An den Hochschulen will Faßmann das derzeit laufende Sommersemester als "neutrales Semester" bewerten - es würde also etwa nicht für den Beihilfenbezug angerechnet. Dafür will er sich eine Verordnungsermächtigung des Parlaments holen.

SPÖ fordert Absehen vom Sitzenbleiben

Von den Oppositionsparteien erntete Faßmann Kritik. SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid vermisste konkrete Antworten und forderte ein Absehen vom Sitzenbleiben in diesem Schuljahr. Die FPÖ will Zeitpunkt und Stoff der Matura heuer wieder in die Schulautonomie zurückverlegen. Die NEOS fordern einen "Stufenplan heraus aus dem Krisenbetrieb" und wollen wissen, wie es konkret nach Ostern weitergehen soll. Auch Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike appellierte an Faßmann, "endlich für Klarheit in den Schulen zu sorgen". Probleme könnte ihrer Ansicht nach dadurch entstehen, dass nun auch neuer Stoff durchgenommen werden kann. Schon jetzt gebe es oft noch Schwierigkeiten bei Umfang und Aufgabenstellung der Arbeitsaufträge.

Kirchlicher Kindergartenbetreiber kritisiert Faßmann

Der katholische St. Nikolausstiftung kritisiert die Aussagen von Unterrichtsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zur Hortbetreuung und fordert Klarheit für Kindergärten und Eltern. Der kirchliche Kindergartenbetreiber vermisst insbesondere einheitliche Vorgaben für die Betreuung von Kindern in der Corona-Krise und eine Lösung für den Ersatz der Beiträge analog zur angekündigten Regelung für Bundes-Horte.

"Wir erwarten uns in dieser Krisensituation, dass sich der Krisenstab im Bund auch mit dem Thema Kindergarten auseinandersetzt. Für viele Gewerbe und Gewerke, Baugewerbe, Lebensmittelhandel etc. gibt es österreichweit einheitliche Regelungen - nur für den Kindergarten nicht", heißt es in einer Aussendung am Dienstag.

(APA/red)

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