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Faschismus-Vorwurf von Gabalier: So kontert die SPÖ

Gabalier ärgerte sich über ein angebliches "Lieder-Verbot" auf einer SPÖ-Kundgebung.
Gabalier ärgerte sich über ein angebliches "Lieder-Verbot" auf einer SPÖ-Kundgebung. ©APA
Im Zuge der vergangene Woche aufgekommenen Debatte um ein Lied von Andreas Gabalier auf der 1. Mai-Feier der SPÖ in Graz hat sich der steirische SPÖ-Landegeschäftsführer Günter Pirker geäußert: "Welche Musik bei einer Veranstaltung gespielt - oder eben nicht gespielt - wird, obliegt ganz den jeweiligen Organisatoren. Da gibt es selbstverständlich keine Vorgaben oder gar 'Verbote' in der SPÖ."
Diskussion um Gabalier-Lieder

Graz. SPÖ-Landesgeschäftsführer Günter Pirker stellte in einer Aussendung am Montag klar, dass es innerhalb der SPÖ keine Musikvorgaben gebe und jede Stadt- und Ortsorganisation selbst entscheidet, welche Musik sie bei Veranstaltungen spielen wolle. “Den einen gefällt die Musik von Andreas Gabalier, den anderen nicht”, sagte Pirker. “Von ‘Verbot’ oder gar ‘Zensur’ zu sprechen geht wirklich sehr weit an der Realität vorbei. Bei vielen Mai-Feiern in der Steiermark – etwa in Leoben, wo die Feier richtigen Volksfestcharakter hat – wurde ja die Musik von Andreas Gabalier genauso gespielt wie von jeder anderen Band. Es ist wirklich Zeit, die künstliche Aufregung über die ‘Playlist’ bei der Maifeier in Graz zu beenden”, so Pirker.

“Skandal”

Die Grazer SPÖ-Kundgebung vom 1. Mai hat noch Tage danach ein künstlerisches Nachspiel: Die Sozialdemokraten wollten nicht, dass die gebuchte Band, die am Hauptplatz bei der Kundgebung aufspielte, Lieder von Andreas Gabalier covert. Als sie es doch taten, distanzierte sich die SPÖ auf der Bühne vom “Volks-Rock’n’Roller”. Gabalier selbst nannte das am Sonntag in einer Videobotschaft einen “Skandal”.

Faschismus-Vorwurf

Der bekannte Musiker empfinde den Vorfall nicht nur als traurig, sondern das sei “Faschismus in reinster Form”, kritisierte er. Um den tatsächlichen Hergang des Auftritts am 1. Mai gibt es eine “Patt-Situation”, bestätigte SPÖ-Regionalgeschäftsführer Patrick Trabi Sonntagabend auf APA-Nachfrage. Er sagte, dass es bereits im Jahr davor parteiinterne Diskussionen um Lieder von Gabalier bei der Kundgebung gegeben habe. Heuer habe man sich entschieden, die gebuchte Band schon vor dem Auftritt zu informieren, dass man manche Lieder nicht bei der Kundgebung hören möchte. Die Musiker dagegen behaupten laut Trabi, dass es diese Information nicht gab.

So kam es, dass ein Lied von Gabalier gespielt wurde. Eine Frau aus den Reihen der SPÖ ging danach auf die Bühne und habe laut Trabi um Applaus für die Band gebeten, danach aber darauf hingewiesen, dass man Lieder des “Volks-Rock’n’Rollers” nicht möchte. Grund dafür sei etwa dessen Frauenbild, das die SPÖ nicht gutheiße.

(APA)

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