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Fallobst sinnvoll verwerten

Der Spielplatz hinter dem Altersheim Hasenfeld wird von den Jugendlichen vom Fallobst gesäubert.
Der Spielplatz hinter dem Altersheim Hasenfeld wird von den Jugendlichen vom Fallobst gesäubert. ©E. Hämmerle
Lustenau. Mit dem Umweltprojekt „Verwertung von Fallobst“ haben die Dornbirner Jugendwerkstätten zwei Fliegen mit einem Streich geschlagen.

Zum einen wird arbeitslosen Jugendlichen eine Beschäftigung geboten und andererseits wird das Fallobst zu hundert Prozent verwertet. Die Marktgemeinde Lustenau hat sich im Zuge der „Gesunden Ernährung“ auch an diesem Projekt beteiligt. „Der Gemeinde geht es in erster Linie um die Erhaltung der Streuobstwiesen, die durch die Baustruktur und durch den Feuerbrand beeinträchtigt werden“, sagt Günter Bösch vom Umweltreferat, der sich auch für dieses Projekt stark macht. „Die Bäume bleiben ungepflegt und brechen nach und nach auseinander. Den Rest besorgt der Feuerbrand“, berichtet Bösch. Das Gemeinschaftsprojekt „Lustenauer Saft“ versuche, diesem ungünstigen Trend entgegenzuwirken.

In den letzten Tagen waren die Jugendlichen in ganz Lustenau an der Arbeit, um die öffentlichen Plätze vom Fallobst zu säubern. Aber auch Privatpersonen, die altersbedingt nicht mehr in der Lage sind das Fallobst aufzulesen, können die Hilfe der Jugendlichen in Anspruch nehmen. Oder auch Leute, die das reife Obst von ihren Bäumen nicht mehr im eigenen Haushalt verwerten können. Wer also nicht wisse, wohin mit dem Fallobst, könne sich an die Jugendwerkstätten oder an die Gemeinde wenden, so Günter Bösch. Wenn das Obst noch verwertbar ist, ist die Arbeit kostenlos.

Das Obst wird gesammelt und umgehend an die Lustenauer Mosterei Krammel geliefert. Dort wandert es direkt zur Presse, und kommt als süßer, vitaminreicher Saft he­raus. Der frischgepresste Saft wird haltbar gemacht und in 5-l-Bags abgefüllt. „Vom Erlös können die Jugendlichen bezahlt werden“, erklärt Projektleiter Karl-Heinz Milhalm. „Dazu steuert die Gemeinde Lustenau 4 Cent pro Kilo Obst bei. Zu den 12 bis 14 Cent pro Kilo (Marktpreis), die von der Mosterei Krammel bezahlt werden, kommen die 4 Cent von der Gemeinde noch dazu.“

Der „Lustenauer Saft“ wird in verschiedenen Geschäften, in Spar-Märkten sowie im Bio- und Welt-Laden angeboten – und natürlich auch auf der Lustenauer Kilbi kann der vitaminreiche Trank genossen werden.

„Das Obst, das nicht mehr zu Saft gepresst werden kann, wird biologisch verwertet, indem es zur Biogas-Anlage geführt wird. Zudem können die jungen Leute, die bei den Jugendwerkstätten beschäftigt sind, das naturbelassene Getränk gratis trinken“, berichtet Milhalm weiter.

„Uns geht es um die Wertschöpfung im Ort und um die Jugendarbeitsbeschaffung. Durch das Projekt ,Verwertung von Fallobst‘ können die Jugendlichen zusätzlich lernen, wie die Herstellung eines Naturproduktes von A bis Z abläuft – also von der Frucht zum trinkfertigen Saft“, weist Karl-Heinz Milhalm mit Stolz auf das soziale Projekt der Jugendwerkstätten hin. Mit diesem Angebot der Beschäftigung könne man der Jugend zusätzlich auch die Umwelt näher bringen, so Milhalm abschließend.

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