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Fall Kührer - Ermittler überprüfen neue Informationen

Bis Dienstagabend war das Cold Case-Team des Bundeskriminalamts (BK) mit den Einvernahmen der beiden in Verwahrungshaft sitzenden Verdächtigen im Vermisstenfall Julia Kührer beschäftigt. Dabei haben die Ermittler "viele Informationen gewonnen, die jetzt überprüft gehören", sagte BK-Sprecher Alexander Marakovits der APA. Auch bei den Hausdurchsuchungen sichergestellte Daten von Mobiltelefonen und Computern müssen erst ausgewertet werden.
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Zu den sichergestellten Gegenständen zählen synthetische Drogen. Auch Tabletten mit der Wirkung von K.O.-Tropfen wurden entdeckt, berichtete Marakovits. In welcher Unterkunft, wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Weiters fanden die Ermittler Gaspistolen.

Der 26-jährige Mann befindet sich in der Justizanstalt Korneuburg in Verwahrungshaft. Die 27-jährige Frau sitzt in Wien-Josefstadt ein. Die Verdächtigen waren am Montag ab mittags bis 22.00 Uhr befragt worden, am Dienstag wurden die Einvernahmen um 8.00 Uhr fortgesetzt und dauerten – mit Pausen – bis 20.00 Uhr. Ob über die beiden die U-Haft verhängt wird, muss die Justiz bis spätestens Donnerstagabend entscheiden.

Die 27-Jährige habe sich “nicht sehr kooperativ gezeigt, wenig gesagt und war sehr zurückhaltend in ihren Aussagen”, berichtete Marakovits. Mögliche Widersprüche in ihren Angaben würden jetzt überprüft. “Jedes Puzzleteil muss zusammengesetzt werden. Und es ist nicht so, dass es keine heißen Spuren gibt”, betonte der BK-Sprecher.

Die damals 16 Jahre alte Schülerin Julia Kührer ist seit dem 27. Juni 2006 abgängig. Seit März geht das Bundeskriminalamt dem Fall im Rahmen eines Cold Case Managements wieder intensiv nach. Im Zuge der neu aufgerollten Erhebungen stellte sich heraus, dass das Mädchen an jenem Tag nach der Heimfahrt mit dem Schulbus noch um 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau mit drei Jugendlichen gesehen worden war, die aus einem silbernen Auto gestiegen waren.

Dienstagabend wurde Untersuchungshaft für zwei der drei am Vortag im Waldviertel festgenommenen Verdächtigen beantragt. Der zum Zeitpunkt des Verschwindens des Mädchens noch minderjährige 21-Jährige wurde freigelassen. Gegen die 27-Jährige und den 26-Jährigen bleibe die Verdunkelungsgefahr, die bereits zu den Hausdurchsuchungen und Festnahmen geführt hatte, aufrecht, so die Staatsanwaltschaft.

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