Wenn von den folgenden sieben Merkmalen mindestens zwei nicht erfüllt sind, spricht man von finanzieller Deprivation, sprich Armut:
angemessene Beheizung der Wohnung
Begleichung regelmäßiger Zahlungen (v. a. Miete, Betriebskosten)
notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche
Begleichung unerwarteter Ausgaben (z. B. Reparaturen) Kauf ordentlicher neuer Kleidung
jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch, Geflügel oder vegetarische Speisen essen
einmal im Monat Freunde oder Verwandte nach Hause zum Essen einladen.
Menschen, die zwei oder mehrere der oben stehenden Punkte nicht erfüllen können, fallen jedoch nicht automatisch unter die beschriebene Armutsgefährdungsschwelle von 60 Prozent des Medianeinkommens. Denn Merkmale finanzieller Deprivation können aus verschiedenen Gründen auch auf Haushalte zutreffen, die über dieser Grenze liegen. Etwa weil Kredite aus früheren Verschuldungssituationen bedient werden müssen, hohe Behandlungskosten selbst getragen werden müssen oder keine Ersparnisse für erforderliche größere Reparaturen vorhanden sind, zählt Studienautor Dr. Kurt Greussing nur einige Möglichkeiten auf.
Fakten zu den Working Poor in Vorarlberg:
Von 2006 bis 2008 stieg der Vorarlberger Anteil der Armutsgefährdeten laut Erhebungen der Statistik Austria von neun auf 18 Prozent der Wohnbevölkerung.
In einem dreijährigen Beobachtungszeitraum beläuft sich der Durchschnitt der Armutsgefährdungsquote in Vorarlberg auf 13,5 Prozent und in Österreich auf 12,3 Prozent.
2008 lebten ca. 70.000 Personen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle von monatlich 951, Euro.
72 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung bewegen sich im Bereich der so genannten mittleren Einkommen, also zwischen 60 Prozent und 180 Prozent des Medians (Österreich: 79 Prozent).
Zehn Prozent der Vorarlberger/innen verfügen über ein äquivalisiertes Einkommen, das über 180 Prozent des Medians liegt, also um mindestens das Dreifache über der Armutsgefährdungsschwelle
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