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Facebook – Gefahr der Datenspionage?

Feldkirch - Das Onlinenetzwerk Facebook ist ein Mittel zur weltweiten Kommunikation für sehr viele Menschen, vor allem junge Leute legen Profile über sich selbst an. Das oft bedenkenlose Preisgeben von persönlichen Daten, Videos oder Fotos auf der Onlineplattform birgt jedoch so einige Gefahren. Mag. Paul Rusching, Konsumentenberater der Arbeiterkammer Vorarlberg, erklärt im VOL Live-Interview, dass es zu Datenmissbrauch kommen kann. Video

Für viele Jugendliche ist Facebook ein spaßiges Netzwerk zum Kommunizieren mit Leuten aus allen Ecken und Enden der Welt. Man wartet sein Profil, stellt Erlebtes auf die Plattform, fügt Fotos oder sogar Videos hinzu und lässt „Freunde” an seinem Privatleben teilhaben.

„Natürlich birgt das Gefahren. In diesem Zusammenhang muss gesagt werden, dass der mögliche Datenmissbrauch so hoch wie noch nie zuvor ist”, äußert sich Konsumentenberater Mag. Rusching im VOL Live-Interview besorgt über die oft unüberlegte Bekanntgabe persönlicher Daten.

Datenschutz

Die umstrittene Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Plattform, die besagte, dass die Betreiber von Facebook ein unwiderrufliches Nutzungsrecht von allen veröffentlichen Daten, Fotos und Videos seiner Mitglieder haben – auch wenn der Nutzer seinen Account bereits gelöscht hat – wurde zwar aufgrund heftiger Proteste von Usern wieder aufgehoben, dennoch ist Facebooks Datenschutzerklärung nicht gerade vertrauenerweckend: „Es ist ein datenschutzrechtlicher Wahnsinn, was hier beschrieben wird. Das Problem dabei ist auch, dass die Betreiber in den USA sind, das bedeutet, dass allfällige Rechtsdurchsetzungen über die Grenze hinweg extrem schwierig bis gar unmöglich sind”, erklärt Rusching.

Datenspionage

Eine potentielle Gefahr sieht Rusching in der „neuen Qualität der Verwendung von Daten”, die das Onlineportal ermöglicht. Unternehmen können Facebook für gezielte Werbung nutzen. Daten können über Facebook erhoben und Personen gezielt angesprochen werden. Diese Art der Verwendung persönlicher Informationen widerspricht natürlich allen Forderungen des Konsumentenschutzes in punkto Datenschutz.

Googelt man nach einer Person im Internet, so erhält man viele verschiedene Informationen über diese, so auch via Facebook. Viele Nutzer sind sich nicht bewusst, wie öffentlich Daten sind, die sie auf der Plattform bekannt geben. Nicht wenige Dienstgeber greifen auf diese Möglichkeit zurück, googeln potentielle Bewerber zuvor im Internet und stoßen dabei auf Schnappschüsse oder gar Videos von betrunkenen Absolventen auf deren Maturareise. Veröffentlichte Partyerlebnisse sind keine Seltenheit und werfen kein gutes Bild auf den Kandidaten. Rusching empfiehlt daher sich gut zu überlegen, welche Inhalte man im Internet publiziert.

Die grundsätzliche Idee von Facebook ist keinesfalls verwerflich, so soll die Plattform ja dazu dienen, einfach und schnell mit jedem Menschen kommunizieren und ein globales „Freunde-Netzwerk” aufbauen zu können.

Aufgrund der Tatsache, dass auf die – von Facebook wie auf einem Serviertablett gebotenen – Daten zurückgegriffen werden kann, bleibt natürlich die Überlegung, ob man sich nicht auf europäische Netzwerke beschränken sollte. „Bei Plattformen aus Europa können allenfalls persönliche Rechte besser durchgesetzt werden, da diese den europäischen Schutznormen unterliegen”, so Konsumentenberater Rusching.

Mehr zum Thema erfahren Sie im angehängten Video.

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