Dr. Franz Peter, Leiter der Sektion Alpwirtschaft bei der Agrarbezirksbehörde in Bregenz, machte sich am Montag auf der Alpe Schadona nahe der Bieberacher Hütte in Schoppernau selbst ein Bild. Gerade eben musste das Vieh 200 Meter weiter nach unten gebracht werden. So viel geschneit hat es hier, berichtete der Alpwirtschafts-Experte live vom Hochgebirge, das sich die letzten beiden Tage mit winterlichen Verhältnissen konfrontiert sah. Für erfahrene Älpler ist das allerdings nichts Ungewöhnliches. Ein erster Kontakt mit Frau Holle kann Ende August immer wieder passieren. Schnee für ein, zwei Tage verkraften die Tiere allemal. Es darf nur nicht zu viel sein, und er sollte bald wieder verschwinden, erläutert Dr. Peter.
Es wird wärmer
Geht es nach den Wetterfröschen, müssen sich Peter und seine Älpler-Kollegen nicht sorgen. Noch montags und in der Nacht auf Dienstag setzte die garstige Nordwest-Front ein weiteres kräftiges Zeichen. Am Dienstag sollte es jedoch ab Mittag wieder auflockern und deutlich wärmer werden, verspricht Günter Scheibenreif von der ZAMG-Zweigstelle in Bregenz. Das Schönwetter wird uns dann auch in den darauffolgenden Tagen erhalten bleiben. Es kündigt sich eine trockene und warme Wetterphase an, gibt es positive Nachrichten. Bis mindestens Freitag wird es so bleiben Sonne und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Der Altweibersommer könnte sogar auch noch das kommende Wochenende dominieren.
Weniger Milch
Für den Alpsommer kommen derart freundliche Perspektiven freilich etwas zu spät. Die letzten Monate waren alles andere als ideal, macht Franz Peter deutlich. Die extremen Wetterverhältnisse blieben nicht ohne Folgen. So sei es im Juli über Wochen hinweg viel zu heiß und zu trocken gewesen. Und danach zu nass. Darunter gelitten haben vor allem Böden mit kiesigem Untergrund. Lehmböden haben das extreme Wetter besser überstanden, betont Peter. Besonders für die 9500 Milchkühe blieb das nicht ohne Folgen. Der Milchertrag war heuer um einiges geringer als im Durchschnitt. Ich schätze, es gab zirka 20 Prozent weniger Milch als gewöhnlich, mutmaßt Peter.
Abtrieb beginnt bald
Dennoch begrüßt der Alpexperte die freundlichen Wetteraussichten der nächsten Tage. Denn: Ein paar Tage mehr für das Vieh auf einer sonnigen Alpe sind allemal besser, als wenn Kälte und Schnee zu einem verfrühten Abtrieb zwingen. Lange lässt der jedoch nicht mehr auf sich warten. Bereits am kommenden Wochenende gibt es die ersten Karawanen von Mensch und vor allem Tier Richtung Tal. Nicht weniger als 25.000 Rinder, 9500 Milchkühe, 4000 Schafe, 700 Pferde und 700 Ziegen verbrachten den heurigen Sommer auf einer der 540 Alpen Vorarlbergs.
Schneekettenpflicht
Laut ÖAMTC herrschten auf vielen höhergelegenen Straßen winterliche Bedingungen. So bestand am Dienstag auf der Arlberg-Straße zwischen Langen und dem Tiroler St. Anton Schneekettenpflicht für Lkw. Ebenfalls Winterausrüstung war für die Silvretta-Straße zwischen Partenen (Montafon) und Galtür (Tirol) nötig.
Auf folgenden Straßen besteht derzeit Schneekettenpflicht:
B198 Lechtal Strasse Alpe Rauz – Warth Zwischen Strassenkreuzung Kreuzung Alpe Rauz und Lech in beiden Richtungen Schneekettenpflicht ausgenommen Kfz bis 3,5 t GG mit Winterbereifung. |
L188 Silvretta-Strasse Partenen – Galtuer Zwischen Mautstelle Partenen und Landesgrenze Vorarlberg / Tirol in beiden Richtungen Schneekettenpflicht. |
B197 Arlberg-Strasse Langen – St. Anton Zwischen Stuben und Landesgrenze Tirol / Vorarlberg in beiden Richtungen Schneekettenpflicht ausgenommen Kfz bis 3,5 t GG mit Winterbereifung. |
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