Neben der gezielten Mobilisierung verfügbarer Lehrstellen, einer stärkeren Vernetzung relevanter Akteure und einer neuen digitalen Plattform für angehende Lehrlinge stand auch ein möglicher „Vorarlberg Bonus“ im Fokus der Diskussion.
Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer Vorarlberg sind die Lehrvertragsanmeldungen mit Stand Juni um 20 Prozent zurückgegangen. „Obwohl wir langsam einen Aufholprozess spüren, werden wir in der Lehrlingsausbildung umfassende Hilfe anbieten“, sagt WKV-Präsident Metzler. Dazu wurde nun ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet:
Laufendes Monitoring
Die Frage wird in den kommenden Monaten lauten, ob die Summe der Lehrstellensuchenden mit dem Angebot übereinstimmt. Durch ein laufendes Monitoring sollen allfällige Lehrstellen-Lücken bereits frühzeitig erkannt werden.
Mobilisierung offener Lehrstellen
Durch eine verstärkte Vernetzung des Jugendcoaching mit den Ausbildungsberatern werden die aktuellen Entwicklungen und Ergebnisse der jeweils eigenen Aktivitäten geteilt und das weitere Vorgehen gemeinsam abgestimmt.
Zusätzlich sollen die Jugendlichen über eine digitale Plattform Unterstützung im Bewerbungsprozess bekommen. Sie erhalten auf dieser Plattform zum Beispiel die Möglichkeit, sich mit einem kurzen Video-Clip vorzustellen. Interessierte Ausbildungsbetriebe können sich mit einem eigenen Zugangscode so ein erstes Bild von den Jugendlichen machen, die sich für einen bestimmten Lehrberuf interessieren, und direkt mit ihnen in Kontakt treten.
Ausweitung der Ausbildungsangebote im ÜAZ
Ziel ist es, Jugendlichen, die bis Ende September keine Lehrstelle gefunden haben, eine Möglichkeit zu bieten, eine praktische Ausbildung zu beginnen, etwa über die ÜAZ. Dabei soll eine breitere Grundausbildung und ein erweitertes Angebot geschaffen werden. Erklärtes Ziel ist es, diese Jugendlichen so rasch wie möglich in die Ausbildungsbetriebe zu vermitteln.
„Vorarlberg-Bonus“
Neben den bereits existierenden Förderungen für Ausbildungsbetriebe soll ein neues vorarlbergspezifisches Förderprogramm mit drei Elementen auf die Beine gestellt werden. Dabei sollen folgende Zielgruppen angesprochen werden:
• Ausbildung zusätzlicher Lehrlinge
• Ausbildung von Lehrlingen in Mangellehrberufen
• Übernahme von Lehrlingen aus der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung
Ein entsprechendes Modell soll zwischen den Sozialpartnern und dem Land ausgearbeitet werden.
Der von WKV-Präsident Hans Peter Metzler und Landesrat Marco Tittler initiierte „Stab der Vorarlberger Wirtschaft“ hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam den Blick auf die aktuellen Entwicklungen zu intensivieren, eine strukturierte Koordination untereinander auszubauen und letztendlich verbindlich vorzugehen. Unter Einbindung der Fachorganisationen, Sparten und Branchen sollen Problemfelder und Herausforderungen identifiziert und gemeinsam mit den System- und Sozialpartnern sowie dem Land konkrete Lösungsmaßnahmen umgesetzt werden.
(red)
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