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"Experte" misst Mobilfunkstrahlung

Der Höchster Bürgermeister Werner Schneider hat  auf Wunsch einer Bürgeriniative den Elektro-Smog-Forscher Wulf-Dietrich Rose mit Messungen beauftragt. FMK-Stellungnahme [DOC 29 KB]

Der größte Teil der Bevölkerung in Höchst sei durch Mobilfunk in einer Größenordnung belastet ist, die gesundheitlich schon ein Risiko darstellt. Die Strahlenbelastung im Nahbereich von vier Mobilfunkantennen liege bei mehr als 1.000 Mikrowatt/m2, wurde Rose am Freitag im ORF Radio Vorarlberg zitiert. Die endgültigen Ergebnisse sollen in drei Wochen vorliegen.

In einer ersten Reaktion hat das „Forum Mobilkommunikation”, die Brancheninitiative aller Mobilfunkbetreiber, der Mobilfunkindustrie und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie, dem „selbst ernannten Experten” Rose widersprochen. FMK-Pressesprecher Thomas Faast erklärte gegenüber der APA, die Behauptungen von Rose, wonach Mobilfunk, so wie er in Höchst betrieben wird, die Gesundheit beeinträchtige und dass die Mobilfunkbetreiber geltende Grenzwerte nicht beachten, „sind falsch und lassen sich leicht widerlegen”.

Rose sei in Österreich als akkreditiertes Prüfinstitut nicht anerkannt, seine Messungen orientieren sich laut Faast offenbar am so genannten „Salzburger Vorsorgewert” von einem Mikrowatt/m2 Leistungsflussdichte. Dieser Wert habe in Österreich keine rechtliche Relevanz und sei wissenschaftlich nicht untermauert. Tatsächlich gelten in Österreich die international anerkannten Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Union (EU). Diese Werte seien erst unlängst vom Infrastrukturministerium offiziell bestätigt worden, erinnerte Faast.

Für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS betrage dieser in Österreich geltende Wert 10 Watt/m2. Faast: „Ein Mikrowatt/m2 ist davon ein Zehnmillionstel”. Mit einem so „absurd niedrigen Grenzwert” würde mobile Kommunikation technisch unmöglich, warnte das FMK vor „unseriöser Angstmache”. In Wahrheit würden alle seriösen Messgutachten, die sich an den geltenden Grenzwerten orientieren, ein einheitliches Bild ergeben: Die Grenzwerte von WHO und EU werden bei weitem nicht ausgeschöpft, erinnerte Faast. Für Messungen elektromagnetischer Felder sind die Austrian Research Centers Seibersdorf, das TGM (Versuchsanstalt Fachbereich Elektrotechnik und Elektronik) oder der TÜV Österreich akkreditiert.

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