Exotische Krankheiten

In drei Monaten habe es drei solcher seltener Krankheitsfälle gegeben, hieß es heute, Montag in einer Aussendung des Krankenhauses. Primar Johannes Rothmund warnte darin vor leichtfertigem und unvorsichtigem Verhalten bei Fernreisen.

Ein Patient des LKH Gaisbühel hatte sich während des vergangenen Sommers im Südosten der USA durch Einatmen von Wüstenstaub eine Pilzerkrankung der Lunge (Histoplasmose) zugezogen. Eine Untersuchung durch die Tuberkulosefürsorge hatte ein auffälliges Bild ergeben. Zur genaueren Abklärung wurden aus der Lunge Gewebsproben entnommen. Bei der feingeweblichen Untersuchung konnten die Pathologen des LKH Feldkirch entgegen der ursprünglichen Vermutung einen auslösenden Pilz feststellen.

Ein anderer Vorarlberger hatte sich kürzlich in Äthiopien eine Wurmerkrankung (Bilharziose) in Lunge, Darm und Leber zugezogen. Diese Würmer benützen den Menschen als Wirt und kommen in stehenden Süßwassergewässern von subtropischen Ländern vor. In Äthiopien seien bereits drei Millionen Menschen an der Krankheit erkrankt, berichtete Rothmund.

Ein dritter Patient werde ebenfalls wegen einer Wurmerkrankung in Gaisbühel behandelt, berichtete Rothmund auf Anfrage der APA. „Die genaue Diagnose ist bei diesem Patienten aber noch nicht abgeschlossen. Vermutlich hat er sich die Wurmerkrankung aber ebenfalls bei einem Aufenhalt in Äthiopien zugezogen“, so der Mediziner.

Beide „Wurmpatienten“ seien heute zwar mittels medikamentöser Behandlung wohl auf, hätten aber vielleicht durch Einhaltung von Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge keine Behandlung benötigt, sagte der Primar. „Informationen darüber, mit welchen Krankheitserregern man es in Urlaubsländern zu tun bekommen könnte, sollten immer Teil der Reiseplanung sein“, riet Rothmund. Neben den obligatorischen Impfungen gelte es auch einfache Gesundheit erhaltende Maßnahmen zu berücksichtigen, um unbehelligt vom Urlaub zurückzukehren.