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Exkursion ins Auer Ried - Kinderstube für Kiebitz & Co.

Schon nach wenigen Metern gibt es allerhand zu beobachten.
Schon nach wenigen Metern gibt es allerhand zu beobachten. ©Privat

Lustenau. Die gemeinsamen Anstrengungen für das Ried der Ortsgemeinde Au im Norden Lustenaus zeigen Erfolg. Davon konnten sich gut 50 Interessierte bei der Exkursion von Ornithologischer Verein “Die Drossel”, Naturschutzbund Vorarlberg und Marktgemeinde Lustenau am 20. Mai 2011 ausführlich überzeugen. Das Auer Ried ist mit dem südlichen Schweizer Ried wichtigstes Kiebitz-Brutgebiet im gesamten Bodenseeraum und hat noch viele weitere Kostbarkeiten zu bieten.

Großer Brachvogel und andere Besonderheiten der Vogelwelt
Braunkehlchen, Schwarzkelchen und Rohrammer entdeckte der Vogelkundler Mag. Jürgen Ulmer mit geübtem Blick in den Streuwiesen. Durch sein Fernrohr konnten die TeilnehmerInnen die Besonderheiten der Vogelwelt genau beobachten und bewundern. Sogar ein Großer Brachvogel ließ sich kurz blicken und flog dann mit flötendem Gesang – vielleicht in eines der nahe gelegenen Brutgebiete – weiter.

Erfolgsprojekt “Wiesenbrüterschutz in Vorarlberg”
Immer wieder starteten Kiebitze auffällige Abwehrflüge, um ihre Gelege und Küken in den Äckern zu verteidigen. Während sich eine Kiebitzkolonie gegen Feinde aus der Luft relativ gut verteidigen kann, können Bewirtschaftung und dämmerungs- und nachtaktive Beutegreifer zu großen Gelegeverlusten führen. Hier setzt das Projekt “Wiesenbrüterschutz in Vorarlberg” an, das der Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam mit den Niederwildrevieren und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union, Land Vorarlberg, Gemeinden, Ortsgemeinden, Jägerschaft und Naturschutzzentrum des Naturschutzbundes durchführt.

Sensationeller Bruterfolg beim Kiebitz
Neben einer Schwerpunktbejagung auf Fuchs, Dachs, Steinmarder und Hermelin werden Kiebitzgelege markiert und bei der Bewirtschaftung ausgespart, erklärte der jagdliche Koordinator Reinhard Hellmair den TeilnehmerInnen. Als Jagdaufseher im Auer Ried stellt er auch den Kontakt zu den Auer Landwirten her, die erfreulicherweise sehr kooperativ sind. Im letzten Jahr konnten sich die Projektpartner über einen sensationell guten Kiebitz-Bruterfolg freuen, zu dem neben den Projektmaßnahmen auch eine günstige Witterung und die unter Füchsen und Dachsen grassierende Staupe beitragen haben.

Positive Biotopbilanz für Lustenau dank Lebensraumaufwertungen
Auch die Feldhasenpopulation hat in den letzten Jahren im Gebiet zugenommen. Diese hat von der Schwerpunktbejagung, den milden Wintern und den umfangreichen Lebensraumaufwertungen profitiert, welche die Ortsgemeinde Au in den vergangenen Jahren umgesetzt hat. Besonders erwähnenswert ist die Umwandlung zahlreicher vernässter Äcker in ungedüngtes Extensivgrünland. Nicht zuletzt durch diese Aufwertungen fiel die Gesamtbilanz bei der kürzlich erfolgten Überprüfung des Biotopinventars für Lustenau recht erfreulich aus, wie DI Rudolf Alge von der Gemeinde Lustenau betonte.

Highlight Wachtelkönig
Als es schon leicht dämmerte, ließ der Wachtelkönig seinen typischen knarrenden Ruf ertönen, der ihm seinen lateinischen Namen Crex crex eingebracht hat. Nach diesem Highlight lud die Ortsgemeinde Au zu einem Umtrunk mit Wein aus den eigenen Rebbergen ein. Es bleibt zu hoffen, dass die Naturjuwele im Auer Ried auch in Zukunft als wertvolle Naturoase und Naherholungsraum für Lustenau erhalten bleiben.

Quelle: Marktgemeinde

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