Er lebe seit 30 Jahren in Vorarlberg, habe aber in dieser Zeit noch keine Hasspredigten gehört, sagte Dincer im Samstag-Interview von Radio Vorarlberg.
In den Predigten werde der Terror strikt abgelehnt, betonte der Integrationsexperte. Einen großen Nachholbedarf sieht Dincer allerdings beim Integrationswillen und zwar sowohl von Seiten des Landes als auch von Seiten der Migranten. Die Integrationsarbeit ist noch in den Kinderschuhen, sagt Dincer. Früher hätten die Migranten das Gefühl gehabt, irgendwann wieder nach Hause zu gehen. Seit einigen Jahren sei das anders. Viele Migranten haben erkannt, dass sie nicht mehr zurückkehren können und Vorarlberg zu ihrer Heimat geworden ist.
Es gebe aber auch Jugendliche der dritten und vierten Generation, die auf der Suche nach ihrer Identität seien. Sie wissen nicht, sollen sie ihre Herkunftsidentität oder die Identität in dem Land, in dem sie aufgewachsen sind, annehmen. Diesen Jugendlichen müsse man Hilfestellung anbieten. Die Jugendarbeit müsse vermehrt mit migrantischen Organisationen zusammen arbeiten, um diese Jugendlichen zum Beispiel in die öffentlichen Jugendhäuser zu bringen. Es brauche sehr viel Anstrengung von beiden Seiten, meinte Adnan Dincer.
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