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Ex-Weltmeister Vettel im Clinch mit Red Bull

Die Trophäe musste Vettel später wieder hergeben
Die Trophäe musste Vettel später wieder hergeben
Selbst lange nach seiner Schimpftirade gegen den ungestümen Youngster Max Verstappen und die Formel-1-Rennleitung dürfte sich Sebastian Vettel nicht wirklich beruhigt haben. Der fuchsteufelswilde Ferrari-Star stritt sich beim Mexiko-Grand-Prix zunächst mit seinem Ex-Team Red Bull und musste sich dann auch noch eine nachträgliche Bestrafung gefallen lassen, wodurch er am Ende nur Fünfter wurde.


Damit wurde es nichts aus Platz drei, den der Deutsche zunächst unmittelbar nach Rennende durch eine Bestrafung gegen Verstappen geerbt hatte. “Wir hätten dieses Podium völlig verdient gehabt, es wurde uns jedoch von der Bürokratie genommen”, schimpfte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, der die Sanktionierung seines Starpiloten als “zu streng und irgendwie ungerecht” geißelte.

Vettel brachte ein Abwehrmanöver von Verstappen in der viertletzten Runde in Rage. Der 19-Jährige musste nach einem Verbremser über den Grünstreifen fahren, ließ den über Boxenfunk nun bitterböse schimpfenden Kontrahenten aber nicht gewähren und verteidigte seinen dritten Platz. Die Rennkommissare brummten dem Niederländer nach der Zieldurchfahrt eine Fünf-Sekunden-Strafe auf, wodurch der vierfache Ex-Weltmeister vermeintlich Position drei sicher hatte. Verstappen wurde aus dem Vorbereitungsraum vor der Siegerzeremonie geholt, und Vettel durfte zumindest für etwas mehr als drei Stunden wieder das Podestgefühl auskosten.

Red Bull allerdings beschwerte sich, dass der Ferrari-Pilot durch einen unerlaubten Spurwechsel während des Bremsens Daniel Ricciardo zum Ausweichen genötigt habe. Das Resultat: Auch Vettel wurde mit einer Zeitstrafe belegt und verlor damit nachträglich Rang drei.

“So wünscht man sich keinen Rennausgang, dass man über die Linie fährt und einen Hals hat, dass einem der Kragen platzt”, hatte Vettel vor seiner Sanktionierung gesagt. Er sei offensichtlich sehr “arrabbiato”, also grantig, gewesen. “Ich denke, ich habe getan, was ich tun musste und habe Max in einen Fehler gedrängt. Er wurde dann angewiesen, die Position zurückzugeben, hat sich aber nicht bewegt.”

Der konfliktfreudige Verstappen ätzte gegen Vettel. “Er hat vor niemandem Respekt, er ist im Moment ein frustrierter Typ. Er sollte zurück in den Kindergarten”, schimpfte der Youngster, der mit seinem oft wilden Fahrstil Auslöser für die zum Grand Prix in den USA eingeführte Regel zum Spurwechselverbot in der Bremszone gewesen war.

Auch Vettels früherer Förderer, Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, kritisierte den Deutschen. “Seine Wortwahl war alles andere als erstklassig”, meinte der 73-jährige Steirer. Überhaupt sei die gesamte Situation “eines vierfachen Champions nicht würdig”.

Verstappen indes sorgte noch mit einer Kollision schon in der ersten Runde gegen Nico Rosberg für mächtig Verstimmung. Der Mercedes-Pilot sprach von einem “Red-Bull-Kamikaze” und “ein bisschen Harakiri”. Vor allem Teamaufsichtsrat Niki Lauda zürnte. “Verstappen rammt den Nico beim Start von der Strecke, das hätte ihn die ganze WM kosten können. Diese Aktion ist für mich inakzeptabel”, urteilte Österreichs Formel-1-Legende. “Irgendwann muss das mal in seinen Kopf rein, er ist ein Wiederholungstäter.”

Lauda empfahl Verstappen, sich schnellstens zu mäßigen. “Wenn er nicht so aggressiv fahren würde, würde er sich wesentlich schneller entwickeln”, erklärte der 67-Jährige. “Er muss aufhören, so großkopfert Autorennen zu fahren. Die Wut der anderen Fahrer wird immer größer, irgendwann werden sie dem eine geben.”

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