Pünktlich zum Nominierungsparteitag der Republikaner hat Tony Schwartz ausgepackt. Der Buchautor und Journalist war vor knapp 30 Jahren Ghostwriter des Bestsellers “The Art of the Deal”. Das Buch soll die größten Business-Deals von Donald Trump dokumentieren und verkaufte sich über eine Million mal. Damit begründete es den Mythos von Trump als Geschäftsmann mit.
Many thanks Donald Trump for suggesting I run for president, based on fact that I wrote The Art of the Deal. No plan to accept a draft
— tonyschwartz (@tonyschwartz) 17. Juni 2015
Schwartz bereut Buch
Heute bereue er, das Buch geschrieben zu haben, sagt Ghostwriter Schwartz gegenüber dem US-Magazin “The New Yorker”. Schon als Trump im letzten Jahr seine Kandidatur bekannt gab, äußerte sich der Autor kritisch. “Wir brauchen einen Anführer, der ‘The Art of the Deal’ geschrieben hat”, sagte Trump damals. Auf Twitter reagierte Schwartz entsprechend: “Vielen Dank an Donald Trump für das Andeuten, dass ich als Präsident kandidiere. Schließlich habe ich ja ‘The Art of the Deal’ geschrieben.”
Jetzt legt er nach. Zu “The New Yorker” sagt Schwartz, er habe “Lippenstift auf ein Schwein” gemalt. Soll heißen: Er hat Trump besser dargestellt als er eigentlich war. Er habe ihn nicht als eindimensionalen Unsympathen enttarnen wollen, sondern seinen Hang zur Unwahrheit auch noch wortreich verpackt. Unvorteilhaftes habe er auch mal wegfallen lassen.
“Könnte zum Ende der Zivilisation führen”
Der Ghostwriter will die Bevölkerung vor einem Wahlsieg Trumps warnen: “Wenn Trump wirklich gewinnt und damit den Zugriff auf Nuklearwaffen bekommt, gibt es eine große Chance, dass es zum Ende der Zivilisation führen könnte.” Trump sei äußerst egozentrich und vom Bedürfniss nach Aufmerksamkeit besessen. Wenn er das Buch heute nochmal schreiben müsste, würde er es “Der Soziopath” nennen, so Schwartz.
Trump selbst reagierte in gewohnter Manier auf die Vorwürfe: “Er war der Co-Autor. Ich habe das Buch geschrieben. Und es war ein Nummer-eins-Bestseller, und das bestverkaufte Business-Buch aller Zeiten.” Außerdem solle Schwartz ihm dankbar sein, schließlich habe Trump ihn reich gemacht. Howard Kaminsky vom Random-House-Verlag, in dem das Buch erschien, stellt sich allerdings deutlich auf die Seite des Ghostwriters: “Trump hat nicht mal eine Postkarte für uns verfasst.”
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