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Ex-General: 7,5 Jahre Haft für Beschuss Dubrovniks

Das Haager UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien (ICTY) hat am heutigen Donnerstag in zweiter Instanz den früheren jugoslawischen General Pavle Strugar zu 7,5 Jahren Haft verurteilt.

Das Haager Gericht hat somit die im Jänner 2005 ausgesprochene achtjährige Haftstrafe unter der Berücksichtigung des verschlechterten Gesundheitszustandes des 75-jährigen pensionierten Generals vermindert. Strugar wurde im Jahre 2001 zusammen mit zwei weiteren Offizieren, dem Konteradmiral Miodrag Jokic und dem Offizier Vladimir Kovacevic alias “Rambo”, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verletzung des Kriegsrechts und Zerstörung von geschütztem Kulturgut angeklagt.

Bei dem Beschuss der kulturhistorisch einzigartigen kroatischen Stadt Dubrovnik waren am 6. Dezember 1991 zwei Zivilisten ums Leben gekommen, mindestens drei weitere wurden verletzt. In der seit 1970 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Altstadt von Dubrovnik wurden damals gleichzeitig 116 Gebäude beschädigt, sechs davon wurden vollkommen vernichtet. Der Befehl zur Beschießung der Stadt, die von einer Einheit unter dem Kommando von Kovacevic durchgeführt wurde, wurde von dem Strugar untergeordneten Vizeadmiral Jokic erteilt. Strugar selbst soll aber nichts unternommen haben, um diese zu verhindern.

Jokic hatte sich im Jahre 2003 für schuldig erklärt. Er wurde im März 2004 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Prozess gegen den inzwischen schwer erkrankten Kovacevic, der sich in der geschlossenen Abteilung einer Belgrader psychiatrischen Klinik befindet, wurde im Vorjahr von einem serbischen Gericht zur Gänze eingestellt.

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