Ex-BAWAG-Chef Elsner an Österreich ausgeliefert

Der 71-Jährige wurde am Dienstagabend mit einem Ambulanzjet von Südfrankreich nach Wien geholt. Die Staatsanwaltschaft in Wien beantragte Untersuchungshaft für den ehemaligen Bankmanager. Elsner steht im Verdacht der Untreue, der Bilanzfälschung und der Beihilfe zur Bilanzfälschung.

Er ist einer der Hauptangeklagten im BAWAG-Prozess, der noch vor dem Sommer beginnen soll. Unter Führung des früheren Banken-Chefs verlor die Gewerkschaftsbank bis Ende der 90-er Jahre knapp zwei Mrd. Euro mit Spekulationsgeschäften in der Karibik.

Das Flugzeug mit Elsner landete um zirka 19 Uhr auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Dort wartete eine Polizeieskorte auf den prominenten Passagier. Der angeblich schwer herzkranke Ex-Banker stieg nach APA-Informationen selber aus dem Flieger.

Berger betonte, dass man Elsners Gesundheitszustand nicht gefährden wolle. Deshalb sei er auch in einer Flugambulanz nach Österreich transportiert worden. „Elsner ist nicht freiwillig mitgekommen“, sagte der Staatsanwalt Georg Krakow. Wohin Elsner nun kommt, werde von seinem Gesundheitszustand abhängen, erläuterte Krakow. Für einen Aufenthalt kämen mehrere Krankenhäuser und Justizanstalten in Österreich in Frage.

Mit Genugtuung reagierten Vertreter sämtlicher Parteien. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kalina sagte, damit könne endlich der größte Bankenskandal der Zweiten Republik restlos aufgeklärt werden. Der ÖVP-Abgeordnete Amon erklärte gegenüber der APA: „Wenn auch die Mühlen der Justiz langsam mahlen, sie mahlen offensichtlich doch.“ Der freiheitliche Vorsitzende des Banken-Ausschusses, Graf, will Elsner „sofort haben“. Auch der Grüne Abgeordnete Kogler will die Ladung Elsners vor den Untersuchungsausschuss aufrechterhalten. BZÖ-Chef Westenthaler meinte: „Jetzt ist es an der Zeit, ihm schnell den Prozess zu machen.“