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Europas Leitbörsen am Vormittag sehr schwach

Die Leitbörsen in Europa haben am Dienstag im frühen Handel einheitlich tiefer notiert. Die Börsen waren nach der Talfahrt vom Vortag erneut mit einem Kurseinbruch gestartet, konnten ihre massiven Anfangsverluste aber bis dato eingrenzen. Österreichische Pressestimmen | Attac fordert umfangreiche Reformen

Um 10:40 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.574,28 Punkten, das entspricht einem Minus von 215,91 Einheiten oder 3,18 Prozent. Der Index hatte im Frühhandel zeitweise mehr als sechs Prozent nachgegeben. In London notierte der FT-SE-100 mit einem Minus von 64,0 Einheiten oder 1,15 Prozent bei 5.514,20 Zählern. Zeitweise hatte der Index sogar im Plus gelegen.

Auch die Märkte in Paris und Zürich rutschten nach einem kurzfristigen Dreh ins Plus wieder in die Verlustzone ab. Zum oben genannten Zeitpunkt lag der CAC-40 Index bei 4.699,73 Punkten und damit 44,72 Einheiten oder 0,94 Prozent im Minus. Der SPI notierte mit 5.866,82 Zählern oder einem Abschlag von 51,82 Einheiten oder 0,88 Prozent. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 fiel um 74,45 Einheiten oder 2,01 Prozent auf 3.628,60 Punkte.

Belastet wurden die Börsen zur Eröffnung von erneut sehr schwachen Vorgaben der Märkte in Asien. So fiel der Tokioter Aktienindex Nikkei 225 um 5,65 Prozent auf dem tiefsten Stand seit September 2005. Nach sehr schwachem Start in Europa sei inzwischen aber eine Erholung spürbar, sagten Händler. “Die große Unbekannte ist der US-Aktienmarkt und seine Reaktion auf die Vorgabe aus Asien und Europa”, sagte ein Händler. Zum Wochenstart waren die Börsen in New York wegen des “Martin Luther King”-Feiertages geschlossen geblieben. Der Future auf den Dow Jones lag am Vormittag 650 Punkte unter seinem Freitagsschluss.

“Die Nervosität ist sehr hoch”, betonten Händler. Wichtige Konjunkturdaten stehen unterdessen nicht auf der Agenda und laut Händlern konzentrieren sich alle Anleger auf den Handelsstart in den USA und hoffen darauf, dass die Fed vorab Aussagen zu Zinssenkungen machen wird. Hinzu kämen einige Unternehmenszahlen, wobei in den USA vor allem erneut die Finanzwerte, mit der Bank of America sowie Wachovia und AMBAC Financial, vor Börsenstart im Fokus stehen. Aber auch Johnson & Johnson sowie Texas Instruments legen Zahlen vor.

Sehr schwach zeigten sich am Dienstag in Europa wie schon am Vortag einige Versorgerwerte. So fielen E.ON um 4,25 Prozent auf 127,32 Euro. RWE fielen um 3,88 Prozent auf 83,68 Euro. Iberdrola büßten 3,16 Prozent auf 8,28 Euro ein. Die anhaltenden Sorgen vor einer drohenden US-Rezession hatten zuletzt auch die Energiepreise belastet, so hatten die Rohölpreise deutlich nachgegeben.

Gegen den Trend zulegen konnten nach der Vorlage positiv aufgenommener Umsatzzahlen Schneider Electric und stiegen um 4,32 Prozent auf 74,90 Euro. Der französische Elektrokonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein lebhaftes Umsatzplus verbucht. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Erlöse auf vergleichbarer Basis organisch um 13,9 Prozent auf 17,309 Mrd. Euro gestiegen, hieß es. Im vierten Quartal lag der Umsatz bei 4,587 Mrd. Euro – ein Zuwachs von knapp 14 Prozent.

Ahold rückten um 0,90 Prozent auf 7,86 Euro vor. Der niederländische Einzelhandelskonzern will sich von seiner Tochter Schuitema trennen und verhandelt mit dem Finanzinvestor CVC Capital Partners über einen Verkauf. Ahold hält 73 Prozent an der Supermarktkette. Die Transaktion soll in bar erfolgen und auch den Transfer von mehr als 50 Geschäften beinhalten.

Händlern betonten auch, dass einige zuletzt teilweise stark unter Druck stehende Einzelwerte auch deutliche Reaktionen zeigten. So kletterten die Aktien von ArcelorMittal mit 2,27 Prozent auf 38,79 Euro ins Plus. Generali rückten um 1,22 Prozent auf 28,32 Euro vor. Lehman Brothers hat die Aktien des italienischen Versicherers in der Früh von “Underweight” auf “Equal Weight” hochgestuft und das Kursziel von 33,14 auf 33,54 Euro angehoben. Credit Agricole gewannen 0,92 Prozent auf 18,62 Euro.

In London blieben die schwer gewichteten Minenwerte im Fokus. Der brasilianische Minenkonzern Compania Vale do Rio erwägt die Übernahme des schweizerischen Konkurrenten Xstrata. Die Gespräche seien aber noch in einer frühen Phase, teilte Vale mit. Mitte Dezember hatte Xstrata Gespräche mit Konkurrenten über eine mögliche Fusion bestätigt. Auch dem Wettbewerber Anglo American war ein Interesse an Xstrata nachgesagt worden. Xstrata-Aktien gewannen in London 0,03 Prozent auf 3.180 Pence.

Pearson sprangen nach einem positiv aufgenommenen Zwischenbericht um 5,08 Prozent auf 652 Pence nach oben. Der britische Medienkonzern stellte für das Geschäftsjahr 2007 ein Ergebnis über den Erwartungen des Marktes in Aussicht. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte am oberen Ende oder über der von Experten erwarteten Spanne liegen, teilte das Unternehmen in der Früh mit.

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