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Eurojust hat Auslieferung koordiniert

An der Überstellung des ehemaligen BAWAG-Generaldirektors Helmut Elsner nach Wien war offenbar Eurojust, die EU-Stelle für die Koordination der Zusammenarbeit der nationalen Ermittlungs- und Justizbehörden, nicht unbeteiligt.

„Diese Aktion wäre ohne die Expertise und die Assistenz von Eurojust nicht möglich gewesen“, betonte Eurojust-Vizepräsidentin, Ulrike Haberl-Schwarz am Dienstagabend in einer Presseinformation. Die enge Zusammenarbeit der nationalen Vertreter mache es möglich „schnell und in Übereinstimmung mit den verschiedenen Gesetzen“ tätig zu werden.

Eurojust hatte schon die überraschende Verhaftung Elsners am 14. September 2006 in seiner südfranzösischen Villa auf Basis eines Europäischen Haftbefehls koordiniert. Seine beschlossene Auslieferung hatte sich auf Grund von Herzproblemen des 71-jährigen aber immer wieder verzögert.

Am 29. Jänner war es auf Vermittlung der in Den Haag ansässigen Stelle zu einem Geheimtreffen der beteiligten Anklagebehörden von Frankreich und Österreich gekommen. In der Folge dieses Treffens sei ein detaillierter Plan ausgearbeitet worden, der zu der heutigen Auslieferung geführt habe, so Eurojust.

Am Morgen haben französische und österreichische Herzspezialisten im Spital St. Laufen-sur-Var in der Nähe von Nizza Elsners Gesundheitszustand untersucht. Sie gaben laut Eurojust grünes Licht für die sofortige Überstellung Elsners nach Österreich. Am frühen Nachmittag sei Elsner zum Flughafen Marseille gebracht worden, wo bereits ein Flugzeug der Ärzteflugambulanz stand. Mittlerweile ist der pensionierte Banker, der als Schlüsselfigur in der Affäre um die Milliarden-Verluste der BAWAG gilt, in Wien gelandet.

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