AA

EU-Kommission schlägt Handelsverbot für Roten Thunfisch vor

©AP
Zum Schutz des Roten Thunfischs im Mittelmeer schlägt die EU-Kommission ein internationales Handelsverbot ab 2011 vor.

“Wir haben keine andere Wahl, als jetzt zu reagieren, da ein hohes Risiko besteht, dass der Rote Thun bald völlig ausgerottet ist”, sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik am Montag in Brüssel.

Die Regierungen der Mitgliedsländer müssen den Vorschlag nun billigen. Dann will die EU sich im März bei den Vereinten Nationen dafür einsetzen, dass der Rote Thun als bedrohte Art eingeschrieben wird, was mit einem Handelsverbot einherginge.

In der Europäischen Union wird der meiste Rote Thun – auch Blauflossen-Thunfisch (Thunnus thynnus) genannt – in Frankreich, Italien und Spanien gefangen. Frankreich hat dem Handelsverbot nach einer Frist von 18 Monaten und für eine begrenzte Zeit zugestimmt; auch Italien ist für das Handelsverbot und will seine Fischer aus EU-Mitteln entschädigen. Spanien, Griechenland, Zypern und Malta haben sich allerdings gegen das Handelsverbot ausgesprochen. “Wir müssen versuchen, die anderen Mittelmeerländer zu überzeugen”, sagte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki dazu am Montag.

Die europäischen Fischer verkaufen vier Fünftel des Fangs nach Japan. Tokio hat sich ebenfalls gegen ein internationales Handelsverbot ausgesprochen. Sollte es dennoch kommen, behalte sich Japan vor, es zu ignorieren, sagte am Montag ein Vertreter des Fischereiministeriums.

Die für die Fischerei zuständige EU-Kommissarin Damanaki betonte, dass die “handwerkliche” Fischerei auch weiterhin Roten Thun fangen und diesen auf dem EU-Markt verkaufen dürfe. Ziel sei, die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Fischer sicherzustellen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • EU-Kommission schlägt Handelsverbot für Roten Thunfisch vor