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EU-Afrika-Forum in Wien: Stärkere Kooperation zwischen den Kontinenten

Das EU-Afrika-Forum widmete sich heute der Wissenschaft.
Das EU-Afrika-Forum widmete sich heute der Wissenschaft. ©APA/HANS PUNZ
Beim EU-Afrika-Forum in Wien ging es heute über Forschung und Wissenschaft. Mehr Geld soll in die Sparte fließen, Kooperationen sollen ausgebaut werden.

Österreich will die Wissenschaftskooperation zwischen Universitäten in Österreich und Afrika stärken. Dazu sollen mehr Mittel als bisher bereitgestellt und ein Netzwerk österreichischer und afrikanischer Universitäten und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Dienstag am Rande des EU-Afrika-Forums in Wien ankündigte.

Aufbau eines Uni-Netzwerkes

“Afrika ist heute für die meisten Universitäten eine terra incognita”, sagte Faßmann. Es gebe viele Kooperationen mit Asien und Amerika, aber kaum welche mit Afrika. Nun sei die richtige Zeit um diese zu aktivieren, so der Bildungsminister. Der Aufbau des Universitätsnetzwerks “Austria-Africa UniNet” soll mit Jahresbeginn 2019 unter Koordination der Universität für Bodenkultur (Boku) starten. Das Ministerium stellt für dieses Netzwerk jährlich bis zu 250.000 Euro zur Verfügung.

Jährlich mehr Mittel für Projekte

Zugleich soll der ganze Bereich Entwicklungsforschung auf neue Beine gestellt werden und ein neues Programm die bisher zuständige Kommission für Entwicklungsforschung (KEF) ersetzen. “Die Kommission muss nicht aufgelöst werden, sie kann weiter existieren, aber wir wollen das Netzwerk auf eine breitere Basis stellen”, erklärte Faßmann.

Dafür sollen die Mittel des Bundes für Entwicklungsforschung von bisher jährlich 215.000 Euro auf 315.000 Euro erhöht und für Kooperationsprojekte österreichischer Hochschul- und Forschungseinrichtungen mit Entwicklungsländern eingesetzt werden. Die Abwicklung übernimmt der Österreichische Austauschdienst (OeAD). Dabei soll es vorrangig um die Lösung lokaler Probleme und um die Reduktion des Brain Drain aus den Entwicklungsländern gehen, hieß es.

Juncker: Afrika braucht Europa

Zum offiziellen Beginn des EU-Afrika-Forums am Dienstag in Wien haben die Teilnehmer Einigkeit und Willen zur Intensivierung der Beziehungen demonstriert. “Europa braucht Afrika und Afrika braucht Europa”, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in seiner Rede.Sowohl Juncker als auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonten, dass sich die beiden Kontinente in einer “Schicksalsgemeinschaft” befänden. Man müsse eine “Partnerschaft auf Augenhöhe aufbauen, auf Grundlage einer gemeinsamen Verantwortung”, so Juncker. Bisher sei die “Geber-Nehmer-Beziehung” vorherrschend gewesen, sagte der Luxemburger in Anspielung auf Entwicklungshilfe. In den letzten Jahren sei die Beziehung “weiter reduziert” worden “auf die Ebene der Migration”. Das Forum heute sei deshalb bewusst kein “Migrationsgipfel”, betonte Juncker. Europa müsse seinen Blick auf Afrika ändern, forderte Kurz.

(APA/red)

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