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"Es war keine Zirkusnummer"

Spektakuläre Bergung aus der überhängenden Felswand - die "VN" berichteten. Zwei versierte Kletterer haben sich beim Abseilen in eine Sackgasse manövriert.

Die Crew des “Christophorus 8” holt sie im Dunkeln auf den Boden zurück. Pilot Karlheinz Burtscher im Cockpit, 70 Meter unter ihm Flugretter Christoph Gargitter am Bergeseil. 21.30 Uhr, es ist schon fast dunkel.

Zwei lange Stunden

Der 24-jährige Kletterer aus Bludenz stieß sich zu wenig stark von der Felswand ab, baumelte plötzlich in der überhängenden Wand frei in der Luft am Seil. Zwei Stunden hängt der Mann in seinem Geschirr, ehe die Spaziergänger Christine und Anton Plazonik die Hilferufe hören. Die alarmierte “C 8”-Crew leistet Millimeterarbeit. Flugretter Christoph Gargitter hängt 70 Meter unter dem Hubschrauber: “Du hörst den Heli gar nicht mehr, schwebst quasi wie ein Astronaut dahin.” Der Pilot verlässt sich blind auf den Flugretter. Per Funk ist Gargitter mit Karlheinz Burtscher verbunden. Mit Kommandos wie “zwei hoch”, “drei tief” weist der schwebende Retter den Piloten meterweise ein. Wie Spinnen kleben Flugretter und Kletterer an der Felswand – alles geht gut.

“Wären die Männer besser ausgerüstet gewesen, hätten sie sich mit Prusikknoten selbst retten können”, sagen die Luftretter. Die Kosten für den Einsatz halten sich in Grenzen: “Pro Person dürfte das etwa 600 Euro ausmachen.”

Pilot Karlheinz Burtscher: “Es sah nach einer Zirkusnummer aus – aber das ist eine Bergung, die wir üben und die im Hochgebirge Standard ist.”

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