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„Es darf wieder geknackt werden“

Otto Ohrmeier will vor allem die Jugend für Mineralien begeistern
Otto Ohrmeier will vor allem die Jugend für Mineralien begeistern ©Gerty Lang
Schon in der Pflichtschule war Erdkunde das Lieblingsfach von Otto Ohrmeier.
Otto Ohrmeier

Dornbirn. Es glitzert und funkelt in den Vitrinen des Dornbirners. Meist sind es Schätze aus der Ukraine und aus Russland. Darunter auch ein 95-karätiger grüner Beryll. Otto Ohrmeier ist leidenschaftlicher Mineraliensammler. „In meiner Jugend war ich Leistungssportler und auch bei der Gebirgsjägerkompanie“, erzählt Otto, der immer schon gerne in den Bergen „herumgekraxelt“ ist.

Im Zuge seiner Ausbildung kam er nach Lienz und lernte einen Mineraliensammler kennen. Von diesem Moment an hat ihn das Mineralienfiber gepackt. Was als Hobby begann, sollte später zu seinem Beruf werden. Er besuchte Erzminen in Peru, sah wie das Mineral abgebaut wurde. In Brasilien war er fasziniert von den Amethysten. In Hongkong bekam er Einblick in die Edelsteinschleiferei, in den Schweizer Alpen, in Graubünden, Tessin und Kanton Uri war er als Strahler unterwegs – auf 2.600 m Höhe. „Man muss schon gut zu Fuß sein und schwere Rucksäcke tragen können, wenn man diesem Hobby frönt“, lacht der Sammler. „Der gewisse Blick, eine Fundstelle erkennen zu können, darf natürlich nicht fehlen.“ Die Spuren seiner Vorfahren, Ottos Mutter war Ukrainerin, führten ihn in die Ukraine. Dort besuchte er Edelsteinminen. „Das waren für mich sehr wertvolle Erfahrungen und ich habe sehr viel über den Aufbau eines Kristalles, den Glanz und die Farbe gelernt.“

Aufgrund seiner gesammelten Erfahrungen ist man an ihn herangetreten, ganze Erbnachlässe zu schätzen. Seinen Beruf als Logistiker in der Textilbranche hängte er an den Nagel und beschäftigte sich fortan nur noch mit Mineralien. Seine Frau ist eine echte „Börsianerin“. Sie begleitete ihn immer zu den Ausstellungen. „Das Schöne dabei ist, Leute kennen zu lernen, die dieselben Interessen haben. Der Vorarlberger ist ein Mineraliensammler, das entspricht schon fast seiner Natur“, sagt der Experte.

Bekannt ist Otto Ohrmeier auch auf der Mineralienbörse in Dornbirn. Er ist der „Geodenknacker“ schlechthin. Eine Geode ist wie ein Überraschungsei aus Stein. Man sieht den Inhalt erst, wenn man den Stein geknackt hat. Die meisten dieser Kugeln kommen aus Marokko und Mexiko. Auch in diesem Jahr hat er wieder einen Stand auf den Mineralien- und Fossilientagen am 9. Und 10. März im Kulturhaus, der besonders bei den Kindern sehr beliebt ist. „Unsere Börse, die größte in Westösterreich, zeichnet sich durch das gute und durchmischte Angebot aus qualitativ hochstehenden alpinen Mineralien aus. Wir wollen die Jugend begeistern. Sie soll ein Treffpunkt für naturkundlich Interessierte Leute sein“, freut sich der Allrounder schon auf das kommende Wochenende.


Info:
44. Internationale Vorarlberger Mineralen, Edelstein- und Fossilien Tage
Samstag 9.3. – Sonntag 10.3.2019 von 10 – 17 Uhr
Rathausplatz 1, Kulturhaus Dornbirn

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