Rund 900.000 Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit, fast 600.000 arbeitslos. „Es ist zu befürchten, dass diese dramatischen Zahlen auch Auswirkungen auf die Lehrausbildung haben“, warnt ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer.
„Auf die wirtschaftlichen Probleme werden wohl viele Betriebe mit einer Reduzierung der Lehrstellen reagieren. Es braucht deshalb sofort ein Maßnahmenpaket, um eine derartige Ausbildungskatastrophe zu verhindern“, stellt ÖGJ-Landesvorsitzende Sophia Berkmann klar. Wenn jetzt nicht reagiert werde, komme es in drei Jahren zu einem massiven Fachkräfteproblem (eine Lehrausbildung dauert in der Regel 3 Jahre).
Maßnahmenpaket für Lehrlinge
Die Gewerkschaftsjugend hat ein diesbezügliches Maßnahmenpaket erarbeitet. Das sieht unter anderem vor:
- Lehrstellen im landeseigenen und landesnahen Bereich und in überbetrieblichen Lehrwerkstätten müssen geschaffen werden
- Darüber hinaus brauche es Anreize für große Ausbildungsbetriebe, damit diese vorübergehend auch über ihren Bedarf Lehrlinge auszubilden.
- Es brauche außerdem einen Corona-Notausbildungs-Fonds, der Betriebe unterstützt, die jetzt trotz der Krise Lehrlinge ausbilden.
„Die Abwendung eines nie dagewesenen Fachkräftemangels und dramatischer Jugendarbeitslosigkeit muss unverzüglich angegangen werden", mahnt der ÖGB zur Eile.
Werde jetzt nicht in die Lehrausbildung investiert, werde ein massiver Fachkräftemangel zum Desaster für eine sich erholende Wirtschaft.
(Red.)
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