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Es bleibt regnerisch

Der Regen ist gekommen. Nicht in Form von Unwetter, sintflutartig, mit Donnerwetter und Hagel im Schlepptau, sondern als ausgiebiger Landregen.  Luftqualität

Ideal, um der ausgetrockneten Natur Leben und hitzeanfälligen Menschen Erleichterung zu bringen. So sehen es jedenfalls Ärzte und Naturexperten.

„Der Regen tut uns allen gut“, sagt Allgemeinmediziner Dr. Günther Diem. „Besonders jenen, die Kreislaufbeschwerden hatten. Die große Hitze brachte Probleme mit dem Temperaturhaushalt im Körper und auch der Wasserhaushalt geriet bei einigen aus der Balance“, so der Arzt weiter. Auch könnten viele Allergiker jetzt buchstäblich wieder tief durchatmen. Grundsätzlich hätten sich seine Patienten während der Hitzezeit gut auf die vorherrschenden Verhältnisse eingestellt. „Gefährlicher ist es immer, wenn die Hitze erst am Anfang ist und sie viele Menschen noch unterschätzen“, so Diem

Ausgetrocknete Alpen, Gemüse- und Obstkulturen in Gefahr – so sah es noch bis vor kurzem in Vorarlberg aus. Die Gefahr ist zwar noch nicht vollständig gebannt, aber doch deutlich entschärft. „Noch lässt sich nicht sagen, wie stark das Gras auf den Alpen nachwächst“, erklärt Christian Meusburger, Fütterungsberater bei der Landwirtschaftskammer. Aber klar sei, dass die Quellen auf den Alpen wieder Wasser aufgenommen haben, „zumal der Regen von der Intensität genau richtig kam“. Viel wohler fühle sich jetzt auch wieder das Vieh. „Das verträgt kühlere Temperaturen besser wie große Hitze“, so Meusburger.

Auch Gemüse- und Obstbauern dürfen aufatmen. Experte Ulrich Höfert berichtet von prächtigen Himbeeren und Heidelbeeren, die jetzt geerntet würden. „Wichtig war der Regen vor allem für die Apfelkulturen, die frischen Erdbeerpflanzen und die Salate. Da wäre es schön langsam kritisch geworden.“

Auch vom Umweltinstitut des Landes wird der Niederschlag positiv bewertet. Bernhard Anwander: „Viele Schadstoffe werden durch den Regen ausgewaschen. Das Wasser ist für die Klarheit der Luft gut.

Es bleibt nass und kühl

Dr. Karl Gabl, Chef der ZAMAG in Innsbruck prophezeit dem Sommer eine längere Abstinenz. „Es wird auch am Freitag nicht sehr beständig. Es gibt immer wieder Schauer, wobei der Regen auch längere Pausen macht“, sagt der Experte für heute voraus. Nicht besser wird es auch am Samstag. Kleiner Trost: Die Schauertätigkeit soll weiter nachlassen. Allerdings nur bis zum Sonntag. Da kann es wieder intensiv regnen. Die Temperaturen bewegen sich in den nächsten Tagen zwischen 17 und 20 Grad. Auch zu Wochenbeginn ist keine nachhaltige Besserung zu erwarten. Weiter hinausgehende Prognosen sind für Gabl „wie ein Würfelspiel. Das mussten wieder einmal jene zur Kenntnis nehmen, die eine Ganzsommer-Voraussage treffen wollten“, so der Meteorologe.

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