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Es bleibt kein Stein auf dem Stein

Eine Tour durch den Steinbruch eröffnet Faszinierendes
Eine Tour durch den Steinbruch eröffnet Faszinierendes ©Gerty Lang
Serie - Steinbruch – Teil 1. Die Steinbrüche zwischen Dornbirn und Hohenems blicken auf eine 400-jährige Geschichte zurück.
Im Steinbruch

Dornbirn/Hohenems. Wenn man von Dornbirn Richtung Hohenems fährt, eröffnet sich ein Blick auf die breite Kulisse des Steinbruchs Unterklien. Heuer feiert die Rhomberg Steinbruch Gesmbh, Herr über die Geröllmassen, ihr 50-jähriges Jubiläum. Bereits im 19. Jahrhundert fanden die Steinbruchmaterialien bis an die entfernte Ostsee regen Absatz. Dabei wurde der Standort längst nicht nur als Steinbruch genutzt, sondern diente gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kurzfristig auch Produktionsstätte für einen Rüstungsbetrieb. In jüngerer Zeit begeisterte die Szenerie auch Filmemacher für die „Toten am Bodensee“, Modefotografen nutzen ihn für ein Fotoshooting, genauso aber führte die Feuerwehr Brandschutzübungen durch, die Rettungshundebrigade trainierte mit ihren Leistungshunden im Gebiet und auch der akadem. Maler Prof. Gerhard Winkler hält den faszinierenden Eindruck in seinen Bildern fest.

Geologie und Entstehungsgeschichte

Die deutlich geschichteten Felswände sind das versteinerte Ergebnis einer ca. 60 Mio. Jahre dauernden Ablagerungen von Kalkschlamm, Kalkschalen von Tieren und Pflanzen, Tonschlamm und Sand in einem tropischen Meer. Infolge der alpinen Faltungen und Überschiebungen, verursacht durch den Schub der Afrikanischen Platten gegen Europa, die bis vor 40 Mio. Jahren anhielten, bildete sich eine sogenannte inverse Schichtung. In Belehnungsurkunden ab 1430 wurden die Vorkommen von Silber und Blei in Hohenems genannt. Einige hundert Jahre lang wurde in der Hohenemser Parzelle Klien Glaukonit-Sandstein abgebaut, welcher anschließend in der Parzelle Boden vor dem Dornbirner Gütle geschliffen wurde. Neben Wetzsteinen wurde das Material der Steinbrüche im Klien sowohl zur Herstellung von Mühl- und Pflastersteinen, als auch für den Hausbau verwendet. Nördlich der Unterkliener Felswand im Dornbirner Weiler Haslach wurde vom 16. Jhd. bis ins 19. Jhd. ein Erzbergwerk, damals „Eisenburg“ genannt, betrieben.

Erste urkundliche Erwähnung

Am 19. Mai 1610 verlieh Graf Kaspar von Hohenems seinem Kammerdiener Peter von Ried, der später Vogt von Dornbirn war, das Recht, in der Grafschaft „Embß“ Wetzsteine zu brechen. Der Abbau erfolgte auf dem Gelände des heutigen Steinbruchs Unterklien. Bald wurde der Abbau jedoch nach Schwarzach verlegt, da der Sandsteinabbau im Schwarzachtobel ergiebiger war. Die spannende Geschichte des Steinbruchs wurde in einer Chronik festgehalten und wird in der VN/Heimat fortgesetzt.

 

 

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