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Erweitertes Aufnahmeverfahren für Gymnasien

Bildungs- und Schulexperte Wolfgang Türtscher.
Bildungs- und Schulexperte Wolfgang Türtscher. ©Harald Pfarrmaier
Bregenz. (hapf) Gymnasialprofessor und Bildungsexperte Wolfgang Türtscher, Obmann der ÖAAB-Lehrer Vorarlbergs, sieht ein erweitertes Aufnahmeverfahren ins Gymnasium als beste Lösung für den Übergang von der Volksschule.

In Votings hätten sich dafür bis zu 90 Prozent der Befragten ausgesprochen.

Er gebe Sozialwissenschafter Kurt Greussing recht, der im ORF-Vorarlberg von einer derzeit untauglichen Regelung vom Übergang Volksschule – Gymnasium gesprochen habe. Dadruch werde Druck auf die Volksschullehrer ausgeübt und sozial Stärkere würden sich leichter tun, ihren Willen gegenüber der Schule durchzusetzen, um ihren Kindern den Besuch eines Gymnasiums zu ermöglichen. „Wenn Greussing jedoch glaubt, dieses Problem mit der Gesamtschule in den Griff zu bekommen, ist das reines Wunschdenken“, so Türtscher. Das Problem werde damit lediglich verlagert und tauche dann bei den Schülern mit 14 Jahren wieder auf, wenn der Übergang in eine andere Schule anstehe. Türscher: „Dieses Problem mit der Gesamtschule in den Griff bekommen zu wollen, ist etwa so, wie das Problem mit der Geschwindigkeitsübertretung im Straßenverkehr mit einer Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung lösen zu wollen.“

Die beste Lösung sieht Türtscher in der Einführung eines erweiterten Aufnahmeverfahrens. Neben dem Urteil der Volksschullehrer, ob für ein Kind der Übertritt ins Gymnasium in Frage kommt, sollten standardisierte Tests und Potentialanalysen einen gerechten Übergang sicherstellen. Dies hätten anlässlich der Debatte um die Modellregion Lustenau auch Vorarlbergs Gymnasialdirektoren vorgeschlagen. Türtscher: „Gefordert ist aber auf alle Fälle die Schulbehörde. Direktoren, Inspektoren und der Landesschulrat müssen sich verstärkt vor die Lehrer stellen, die unter Druck gesetzt werden.“

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