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Erstmals in 30 Jahren Störfall bei Joker-Ziehung

Bei der Joker-Ziehung am Mittwoch hat es erstmals in 30 Jahren einen Störfall bei dieser Spielart beim Lotto "6 aus 45" gegeben.

Laut Günter Engelhart, Sprecher der Österreichischen Lotterien, hatte eine andere Kugel bei der sechsten und letzten Jokerstelle die Zweier-Kugel aus der Vorrichtung herausgeschossen, obwohl der Mechanismus, wenn eine Kugel als gezogen gilt, schon in Gang gesetzt war.

“Normalerweise fallen die zehn Kugeln (null bis neun, Anm.) in die Trommel, dann beginnt Druckluft zu blasen, welche die Kugeln durcheinander wirbelt”, erläuterte Engelhart. Am Boden der Trommel geht eine Fangvorrichtung auf. Sobald eine Kugel in diese hineinfällt, wird ein Kontakt ausgelöst. Dadurch lässt einerseits die Druckluft nach, andererseits geht die Klappe der Fangvorrichtung zu und lässt die darin befindliche Kugel unten in eine Schiene fallen, in der die gezogenen Ziffern aufgefangen werden.

Live-Übertragung wurde abgebrochen

“In dem Fall hat der Zweier den Kontakt bereits ausgelöst und den Mechanismus in Gang gesetzt”, sagte Engelhart. In der kurzen Zeitspanne, bis die Klappe der Fangvorrichtung geschlossen wird, hatte aber eine andere Kugel den Zweier wieder hinausgeschossen – zum ersten Mal in 30 Jahren Joker-Ziehung. “Der Zweier galt daher als nicht gezogen”, sagte der Lotterien-Sprecher.

Die Konsequenz war, dass die Live-Übertragung im ORF, für die immer nur ein sehr enges Zeitfenster offen ist, abgebrochen wurde. Die letzte Stelle des Joker wurde auf dem Ersatzgerät gezogen – wie immer unter notarieller Aufsicht. Statt des Zweiers stand dann die Ziffer drei am Ende. “Der Abbruch der Live-Übertragung hat übrigens keine Auswirkung auf die Gültigkeit der Ziehung. Voraussetzung ist, dass der Notar dabei ist. Dieser vertritt die Öffentlichkeit”, stellte Engelhart klar.

Störung wird als Zufall gewertet

Das Gerät, bei dem sich der Zwischenfall ereignete, wurde abgeschaltet. Die Störung wurde als Zufall gewertet, wie er eben einmal in 30 Jahren vorkommen könnte. Anlass, das System zu überdenken, sei der Vorfall jedenfalls nicht gewesen, so Engelhart.

Ob jemand mit dem Zweier einen Joker-Haupttreffer gehabt hätte, wissen die Österreichischen Lotterien nicht sicher. “Wir machen keine Gewinnermittlung für nicht gezogene Zahlen. Gemeldet hat sich jedenfalls niemand, der gesagt hätte: ‘Pfau, mit einem Zweier hätt’ ich den Haupttreffer gehabt'”, sagte Engelhart. Der Dreier an letzter Stelle führte jedenfalls zu einem Joker-Jackpot bei der kommenden Ziehung am Sonntag. Mehr als 165.000 Euro blieben im Topf. Am Sonntag wird – hoffentlich störungsfrei – um rund 300.000 Euro gespielt.

(APA)

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