Es liegen längst konkrete Anträge am Tisch. In Dornbirn etwa und in Feldkirch auch. Bürgermeister Wilfried Berchtold kann sich „gut vorstellen“ auf bestehenden Friedhöfen seiner Stadt Möglichkeiten für islamische Bestattungen zu schaffen. Bei den Pfarrämtern vorgefühlt hat er noch nicht.
Marschrichtung klar
Die Marschrichtung der Gemeinden hingegen ist klar. Einen zentralen Friedhof für alle islamischen Bürger will man auf gar keinen Fall. „Das widerspräche auch dem Integrationsgedanken. Wer Integration ernst meint, muss sie auch über den Tod hinaus ermöglichen.“
Folgewirkungen
Allerdings sagt Berchtold, dass das möglicherweise auch erst der Anfang sei. „Es kann gut sein, dass etwa Altkatholiken eines Tages separate Friedhofsflächen wollen.“ Was bedeutet, dass man mit der Frage islamischer Gräberfelder auch wegen der Folgewirkung sehr behutsam umgeht.
Behutsamer Umgang. Das ist auch Landeshauptmann Herbert Sausgruber am wichtigsten. Am besten werde die Frage der Begräbnisse jeweils „in den Gemeinden gelöst, in denen das Bedürfnis artikuliert wurde“. Keine Standards schaffen, sondern vor Ort „zusammensitzen und individuelle Lösungen treffen. Ganz pragmatisch. „Was akzeptiert wird und machbar ist.“
Schon das Thema Beerdigung ist heikel, wie wohl es Christen und Moslems gleichermaßen trifft. Umso schwieriger klänge etwa die Frage nach der Errichtung der charakteristisch schmalen Türme vor den Moscheen. „Minarette“, in Deutschland schon üblich, beurteilt Sausgruber „sehr zurückhaltend“.
Weit entscheidender sei doch die Möglichkeit von Gebetsräumen und die werde ja gewährt. Das sagt er so zwar nicht, aber man spürt es: Für Minarette wäre die Zeit in Vorarlberg noch lange nicht reif.
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