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Erste Urteile nach Bombenanschlägen

Rund 13 Jahre nach den schwersten Bombenanschlägen in der indischen Geschichte hat ein Sondergericht in Bombay die ersten Urteile verhängt. Insgesamt gibt es 123 Angeklagte.

Die Richter befanden am Dienstag vier miteinander verwandte Angeklagte schuldig, in die Anschläge vom 12. März 1993 verwickelt gewesen zu sein, bei denen 257 Menschen ums Leben kamen. Das Strafmaß sollte noch in dieser Woche bekannt gegeben werden, drei der Verurteilten droht die Todesstrafe. Drei weitere Familienmitglieder wurden freigesprochen.

In dem vor mehr als elf Jahren eröffneten Mammutprozess wurden insgesamt 123 Verdächtige angeklagt. Fast 700 Zeugen wurden bis zum Abschluss der Beweisaufnahme im Januar 2003 vernommen. Die Verkündung aller Urteile zieht sich vermutlich noch über Monate hin.

Die Anschläge vom März 1993 erschütterten das Zentrum der Finanzmetropole Bombay. Eine Reihe von Sprengsätzen wurden vor der Börse, einem Büro der Fluggesellschaft Air India, weiteren Büros, in Hotels, einem Kino und an einer Tankstelle gezündet. Die Behörden gehen davon aus, dass der Terrorakt eine Vergeltungsmaßnahme für die Zerstörung einer Moschee im Norden des Landes war. Militante Hindus hatten das Gotteshaus zerstört, was Unruhen im ganzen Land hervorgerufen hatte. Mehr als 800 Menschen kamen dabei ums Leben.

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