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Erste Frau an der Spitze

Keine Überraschung brachten am Samstag die Wahlgänge der Landesparteitag der Vorarlberger SPÖ. Elke Sader wurde erwartungsgemäß zur neuen Landesvorsitzenden gewählt.

Die SPÖ Vorarlberg dürfte den 22. November in ihren Annalen rot anstreichen: Am 37. Landesparteitag in Wolfurt erfolgte die geplante Wachablöse, und die Bregenzer Frauenärztin LAbg. Elke Sader (48) folgte auf den Bludenzer Abg. und SPÖ-Gesundheitssprecher Manfred Lackner (57), der nach vier Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Sader wurde erwartungsgemäß zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Sie erhielt 91,5 Prozent der 141 abgegebenen Delegiertenstimmen. Unter dem Jubel des Parteitages nahm sie die Wahl an und ist damit die erste Frau an der Spitze der Ländle-Sozialdemokraten.

In ihrer nicht vom Pult, sondern mitten unter den Delegierten gehaltenen Parteitagsrede vor der Wahl appellierte Sader an die “lieben Genossinnen und Genossen”, nach außen einheitlich aufzutreten. Ihre Aufgabe als SPÖ-Landesvorsitzende sehe sie darin, “Zusammenarbeit zu fördern, unsere Standpunkte und Inhalte nach außen zu vertreten und eine gut hörbare politische Kraft zu sein”. Sader kündigte einen “Kurs mit Rückgrat” an: “Wir werden nicht mit anderen Parteien schmusen, wir werden aber den Angriff auf andere Parteien auch nicht zum grundlegenden Prinzip unserer Politik machen”. Nach der Wahl zur Landesvorsitzenden äußerte sich Sader bescheiden: “Das Ergebnis macht demütig”.

Elke Sader ist bereits seit Sommer Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2004. Die Tochter des legendären Bregenzer Bürgermeisters und Ländle SPÖ-Chefs Fritz Mayer (1933-1988) tritt als erste Frau an der Spitze der SPÖ Vorarlberg indirekt in die politischen Fußstapfen ihres Vaters. Bei der Landtagswahl im September 2004 sollte es der SPÖ gelingen, von zuletzt 13 Prozent wieder auf 18 Prozent Wählerzustimmung zu kommen. Auch das harte Oppositionsbrot möchten die Sozialdemokraten nach Jahrzehnten endlich wieder mit einer Regierungsbeteiligung tauschen.

Kaum Überraschung, aber immerhin zwei als Denkzettel zu wertende Voten, brachte die Wahl der fünf Sader-Stellvertreter. Der frühere Landesobmann LAbg. Elmar Mayer (Bezirksobmann Feldkirch) erhielt mit 68 Prozent das relativ schlechteste Ergebnis, gefolgt von EU-Abg. Herbert Bösch (Bregenz) mit 77 Prozent. Abg. Manfred Lackner (Bludenz), erhielt 92 Prozent, LAbg. Olga Pircher (Frauen) kam auf 95 Prozent und Gebhard Greber (Dornbirn) auf 93 Prozent.

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