Tochter und Vater versuchen darin die Bewältigung des Lebens nach dem Tod der Mutter bzw. der Frau und haben dabei mit einem dunklen Punkt ihrer Vergangenheit zu kämpfen.
Ophelia sperrt sich zuhause ein, oder wird sie von ihrem Vater festgehalten? Sie lebt jedenfalls in ihrer eigenen Welt, im Dialog mit der toten Mutter und dem toten Bruder. Zerbrechlich, am Rande des Wahnsinns. Sie sehnt sich nach Normalität, nach Familie. Der Vater hat längst resigniert, wohl auch aus schlechtem Gewissen, denn der Missbrauch an der Tochter steht im Raum. Er sei ein schlechter Mensch, gesteht der Vater, als er wieder einmal von Schlaflosigkeit geplagt wird. Das Biedermanngehabe ist nur Fassade.
Die junge Niederösterreicherin Gerhild Steinbuch hat mit diesem – ihrem ersten – Text 2003 den Stückewettbewerb der Berliner Schaubühne gewonnen. Für die Spielzeit 2008/09 wurde sie als Hausautorin ans Burgtheater engagiert.
(Kopftot von Gerhild Steinbuch, Probebühne des Vorarlberger; Regie Renate Aichinger; weitere Aufführungen am 2., 9., 10., 13., 19. und 25. Oktober sowie am 3. und 7. November)
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