Am 29.2. machte die spanische “Compania Maria Pagés” mit der Tanzproduktion “Sevilla” den Anfang. Am gestrigen Samstagabend haben die französische “Compagnie Michèle Noiret” und “Les Percussions de Strasbourg” im gut besuchten Festspielhaus Bregenz die Produktion “Les Arpenteurs” (Die Landmesser) auf die Bühne gebracht.
Die Österreich-Premiere (UA 2.5.2007 in Brüssel) des tänzerischen Thrillers “Les Arpenteurs” gestaltete sich als mitreißendes Percussion-Konzert (Musik Francois Paris), zu dessen intensiven Klängen und Geräuschen die Ballettgruppe in der düsteren Optik eines Film noir die Bühne des Festspielhauses tänzerisch “ausmaß”.
Die Blickwinkel verschieben sich ständig, das variable Bühnenbild suggeriert – auch dank exzellenter Lichtregie (Xavier Lauwers) – imaginäre Schauplätze von der Straße über die Tiefgarage bis zum Aufzug oder zur Wohnung. Außen- und Innenwelt sind nicht mehr zu unterscheiden. Menschliche Begegnungen, Beziehungen und Obsessionen drücken die athletisch und ästhetisch sehr präsenten Tänzerinnen und Tänzer mit reduzierter Gestik in einem Spannungsbogen zwischen brutaler Attacke und zarter Poesie aus. Nach gut einer Stunde beeindruckendem Modern Dance-Theater wurden alle Protagonisten der Österreichpremiere mit großem Beifall bedacht.
Am 2. und 3. Mai geht der “Bregenzer Frühling” weiter: Die französische Choreographin Carolyn Carlson und die Künstlergruppe Electronic Shadow präsentieren die Österreich-Erstaufführung von “Double Vision”. Am 16. und 17. Mai stehen zwei bekannte Musikwerke – “Prélude à l’après-midi d’un faune” (Debussy) und “Le Sacre du printemps” (Strawinsky) – auf dem Programm: Es gastiert die kanadische Compagnie Marie Chouinard. “reading tosca” erlebt als Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen am 29./30. Mai die Uraufführung durch die deutsche Truppe toula limnaios. Zum Abschluss des Festivals erfolgt am 27./28. Juni im Kornmarkttheater Bregenz die Uraufführung des Gert Jonke-Stückes “Platzen Plötzlich” durch das aktionstheater ensemble von Martin Gruber.
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