Laut Daten des Sozialministeriums geht der überwiegende Teil der Bewilligungen auf Schlüsselkräfte zurück. 2.461 der gesamt 3.795 bewilligten Anträge fallen in diesen Bereich. 445 Mal wurden Karten im Bereich der (jährlich festzulegenden) Mangelberufe genehmigt, wobei hier zu beachten ist, dass die Gruppe der Arbeitnehmer aus diesem Sektor erst seit einem Jahr die Rot-Weiß-Rot-Card nutzen kann. Der Rest verteilt sich auf Hochschulabsolventen, Höchstqualifizierte und Inhaber einer “Blauen Karte” der EU.
Bosnier vor Russen und US-Amerikanern
Die größte Berufsgruppe unter den Rot-Weiß-Rot-Card-Nutzern sind Manager mit 851. Es folgen IT-Experten, schon auf Platz drei liegen die “Turn- und Sportberufe”, also im Regelfall Profi-Sportler. Was die Herkunft angeht, stehen die Bosnier (517) vor Russen (385) und US-Amerikanern (343) an der Spitze. Dahinter reihen sich Kroaten und Serben ein.
Angehörige von Rot-Weiß-Rot-Card-Nutzern erhalten eine “Rot-Weiß-Rot-Card plus”, die einen freien Arbeitsmarktzugang bietet. Insgesamt 1.297 Personen profitierten in den vergangenen zwei Jahren von der Möglichkeit.
Zahlen unter Erwartungen
Diese Zahlen bleiben jedenfalls deutlich unter dem, was ursprünglich erwartet worden war. Deshalb hatte sich der Integrationsexpertenbeirat diese Woche für eine Aufweichung der strengen Kriterien bei der Vergabe der Karte ausgesprochen, unterstützt von Staatssekretär Sebastian Kurz und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (beide ÖVP). Für Kritik sorgte vor allem, dass Jung-Akademiker, die ihren Abschluss in Österreich gemacht haben, ein Einkommen von deutlich über 1.900 Euro vorweisen müssen sowie dass Bachelor-Abschlüsse nicht für die Rot-Weiß-Rot-Card anerkannt werden.
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