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Ernster als angenommen

Die neue Störung im böhmischen Atomkraftwerk Temelin ist nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde in Prag (SUJB) ernster als zunächst angenommen.

Der elektronische Defekt im nichtnuklearen Kreislauf des ersten Blocks, der zum Abschalten der umstrittenen Anlage am Donnerstag führte, müsse mindestens eine Woche lang detailliert untersucht werden, sagte Leiterin Dana Drabova am Sonntag.

“Dieses ernste technische Problem soll sich nicht wiederholen”, betonte Drabova. Die seit Oktober 2000 im Testbetrieb laufende Anlage musste innerhalb weniger Stunden von 100 Prozent Leistung auf Null heruntergefahren werden. Atomkraftgegner in Deutschland und Österreich verlangen von Prag wegen angeblicher Sicherheitsmängel seit langem die Stilllegung des AKW.

Am Samstag hatte der italienische Konzern Enel bekannt gegeben, dass er sich aus Kostengründen nicht an der Privatisierung von Temelin-Betreiber CEZ beteiligt. Tschechien verlangt für das Unternehmen 5,7 Milliarden Euro (78,4 Mrd. S). Presseberichten in Prag zufolge sollen aber RWE (Essen) und E.ON (Düsseldorf) sowie die französische EDF an dem Staatsunternehmen interessiert sein.

Wegen der neuen Störung sei der für April geplante Übergang des Testbetriebs von Temelin in einen etwa einjährigen Probelauf unsicher geworden, sagte Drabova am Sonntag: “Der Termin ist sehr optimistisch.”

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