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Erneute Vandalenakte auf der Tostnerburg

Die Tostner Burg ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und Einheimische - leider wird sie immer wieder von Vandalen heimgesucht!
Die Tostner Burg ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und Einheimische - leider wird sie immer wieder von Vandalen heimgesucht! ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Leider sind erneut Vandalismusvorfälle auf der Tostnerburg passiert. Bereits vor sechs Jahren musste vol.at von Beschädigungen durch Schüler berichten. 
Rund um die Burg

Ausflugsziel
Die Burg ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Gruppen und Schulklassen. Es gibt kaum ein schöneres Plätzchen oberhalb von Feldkirch, wo man Natur genießen und sich erholen kann. Die neuerlichen Vandalenakte zwingen den Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch als Eigentümer, neuerliche Maßnahmen zu treffen. Im Juni hackten Besucher der Burganlage außerhalb der Umzäunung eine seit über 15 Jahren liebevoll gepflegte Jung-Eiche stümperhaft und ohne jegliches Naturverständnis als Heizmaterial für ihr Lagerfeuer ab. Es ist dies bereits schon der zweite Baum, der auf dem Burgplateau von Vandalen gefällt wurde. Es kommt auch immer wieder vor, dass von den gepflegten Saumgehölzen die Äste rücksichtslos abgerissen werden. Neben dem Zerschlagen von unzähligen Glasflaschen, geht die Zerstörungswut mancher Besucher sogar so weit, dass Stiegen Geländer ausgerissen und Parkbänke verbrannt werden.

Neue Hinweistafeln
Da die Tore zum zeitweiligen Absperren des gesamten Burgareals bis heute noch nicht errichtet wurden, werden als zwingende Sofortmaßnahme die mittlerweile ungenügenden Hinweistafeln in den den nächsten Tagen ersetzt:

 „Das gesamte Areal der Tostner Burg ist ein denkmal- und naturgeschütztes Privatgrundstück des Heimatpflege- und Museumsvereins Feldkirch. Es ist kein öffentlicher Grill- oder Lagerplatz, kein Spielplatz und auch kein Klettergarten oder dergleichen. Der Aufenthalt auf diesem Burgareal geschieht in absoluter Eigenverantwortung der Besucher und ist nur auf Widerruf täglich von 07.00 – 21.00 Uhr gestattet. Auf Flora und Fauna ist bestmögliche Rücksicht zu nehmen. Jegliche Verunreinigung oder Beschädigung wird als Sachbeschädigung polizeilich geahndet. Alles, was auf diesem einzigartigen Ort der Ruhe und Beschaulichkeit stören kann, ist ausnahmslos zu unterlassen. Zuwiderhandeln kann einen Platzverweis oder die Schließung der gesamten Anlage zur Folge haben. Für Gruppenaufenthalte ab 10 Personen ist frühzeitig um eine Bewilligung beim Eigentümer anzusuchen“.

Ehrenamtliche Betreuung
Unzählige ehrenamtliche Stunden wenden Markus und Hans-Jörg Kevenhörster auf, um die Anlage in Schuss zu halten. Oftmals sind täglich mehrere Kontrollbesuche notwendig. “Wir sind ernsthaft am Überlegen, die gesamte Anlage für die Besucher zu sperren, wenn die Vorfälle nicht aufhören”, meint Kevenhörster.

Grillstellen
Die Tostnerburg steht nicht nur unter Denkmalschutz, sondern auch unter Naturschutz. Die Magerheuwiese, die uralten Eichen und Eiben, aber auch die Nistplätze der Turmfalken und Dohlen sind ein echtes Naturjuwel, das nun auch im Vorarlberger Biotopinventar dokumentiert ist. Daher sind die Besucher angehalten, nur die gemähten Bereiche zu benutzen. Vier befestige Feuerstellen an markanten und schönen Plätzen sind ebenfalls vorhanden. Wer aber mit einer Gruppe ab zehn Personen grillen möchte, hat beim Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch unter Tel. +43 5522 / 71 9 82, e-mail verwaltung.museum@schattenburg.at eine Anmeldung einzuholen. Das Zelten im Burggelände ist grundsätzlich verboten.

Über die Burg
Die in unserer Region weitum zu sehende Tostnerburg wurde um1260 erbaut. Sie war zuerst im Besitz der Grafen von Montfort. Ab 1362 gehörte sie deren von Fürstenberg, 1389 wurde sie von der Stadt Feldkirch erworben und kam als Pfand an die Grafen von Toggenburg. 1405 wurde die Tostnerburg in den Appenzellerkriegen zerstört. Der Pallas wurde danach wieder- bewohnbar gemacht und bis in das 16. Jahrhundert genutzt. Nach mehreren Besitzwechseln ging die Burg 1915 in das Eigentum des bekannten Pfarrers Dr. Josef Häusle über, der die gesamte Anlage 1935 dem Feldkircher Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch verkaufte.

 

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