Die Proteste gegen Venezuelas Linksregierung haben erneut Todesopfer gefordert. Mindestens drei Menschen starben Medienberichten zufolge durch Schüsse in der Stadt Valencia, darunter ein Mitglied der militarisierten Polizei Guardia Nacional.
Für den von örtlichen Medien berichteten Tod eines Mädchens gab es zunächst keine Bestätigung. Der Staatenbund Unasur stützte in einer Resolution die Dialogbemühungen der Regierung in Caracas und will eine Delegation in das Land schicken.
Bisher mindestens 20 Tote
Seit Beginn der Proteste vor einem Monat starben in verschiedenen Orten Venezuelas über 20 Menschen. Darunter sind vor allem Demonstranten, aber auch Regierungsanhänger und mindestens zwei Polizisten.
Staatschef Nicolás Maduro machte für die jüngsten Opfer erneut “faschistische Scharfschützen” verantwortlich. Er sieht in den Protesten einen Umsturzversuch. Den USA warf der Nachfolger des im vergangenen Jahr gestorbenen Präsidenten Hugo Chávez mehrfach vor, sie stützten Putschbestrebungen in Venezuela.
Unasur will Einigung
Der südamerikanische Staatenbund Unasur befasste sich in der Nacht zum Donnerstag bei einer Außenministersitzung in Chile mit der Lage in Venezuela. In einer Resolution werden die Bemühungen der Regierung für einen Dialog gestützt, “um eine Einigung zu erzielen, die zum Verständnis und sozialen Frieden beiträgt”. Die Unasur will bis spätestens Anfang April eine Außenminister-Kommission nach Venezuela schicken, die den Dialog “begleiten, unterstützen und beraten” soll.
Das Oppositionsbündnis MUD hatte vor dem Treffen in einem Brief an die Unasur das Verhalten der Polizei in Venezuela als inakzeptabel kritisiert. Es habe in den Wochen der “intensiven Gewalt und Unterdrückung” nach inoffiziellen Angaben über 900 Verletzte und mehr als 1000 Festnahmen gegeben. Einige der Festgenommenen seien gefoltert worden. Das Verhalten der Polizei verstoße gegen verfassungsmäßig garantierte Rechte, hieß es in dem Schreiben.
Internationale Organisationen reagieren entsetzt
In den vergangenen Wochen hatten sich auch die Vereinten Nationen, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die USA und Papst Franziskus besorgt über die Gewalteskalation in Venezuela geäußert. US-Außenminister John Kerry schloss am Mittwoch nach einem Bericht der “Washington Times” auch Sanktionen nicht aus, doch sollte diese mit Blick auf die angeschlagene Wirtschaftslage in Venezuela möglichst vermieden werden. Die Proteste der Opposition richten sich auch gegen Mangelwirtschaft und Engpässe in Venezuela.
(dpa)
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