Im Rahmen der zahlreichen Ausstellungen zum Jubiläumsjahr erinnert nun das Heeresgeschichtliche Museum in Wien an seine eigene Geschichte und thematisiert Zerstörung, Wiederaufbau und Wiedereröffnung des Hauses in den Jahren 1944-1955. Phönix aus der Asche ist die letzte Ausstellung unter der Direktion von Manfried Rauchensteiner, der mit 31. August in Pension geht.
Bis September 1944 gab es Normalbetrieb im Heeresmuseum, wie es damals hieß – schließlich wollte man den Eindruck des kriegsbedingten Ausnahmezustandes oder gar der drohenden Niederlage vermeiden. Am 10. September 1944 wurde der Komplex erstmals von US-Bomben getroffen, bis Jänner 1945 gab es bei zwei weiteren Bombenangriffe erhebliche Schäden. Die großteils nicht rechtzeitig verlagerten Bestände wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im April 1945 war das Arsenal, der Standort des Museums, einer der Brennpunkte der Schlacht um Wien, danach kam es immer wieder zu Plünderungen.
Die Bestandsverluste betrugen insgesamt rund 40 Prozent, in einzelnen Sammlungsbereichen bis 80 Prozent. Es gibt kein Museum in Österreich, das mit vergleichbaren Verlusten aus dem Krieg hervorgegangen ist, betonte Rauchensteineram Montag. Genau lässt sich das Verlorene nicht beziffern, denn auch die Inventare wurden großteils zerstört: Das Museum hat sein Gedächtnis verloren.
Im Juni 1946 begann der Wiederaufbau. Für die Finanzierung griff das Haus zur Selbsthilfe – und verkaufte Teile der Geschützsammlung. Geschützbronze war damals für den Glockenguss unendlich gesucht, erläuterte Rauchensteiner, und durch den Koreakrieg sind die Buntmetallpreise explodiert. Auch in der Pummerin klingen Geschütze unseres Museums!
Am 24. Juni 1955 erfolgte die Wiedereröffnung mit zunächst vier Sälen, erst 1961 war das Haus wieder zur Gänze geöffnet. Die sehr kleine Ausstellung selbst erzählt davon freilich nur in Rudimenten.
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