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Erhoffte Niederschläge sind da

Bregenz -  Das Land lechzt nach kräftigem Regen. Vor allem der Süden Vorarlbergs braucht dringend Wasser.

Noch ist es nicht so, dass Vorarlberg unter einer großen Dürre leidet. Aber: Der schneearme Winter hat wenig Schmelzwasser hinterlassen. Und die seit Wochen anhaltende Trockenheit trägt ein Übriges dazu bei, dass Verantwortliche für Schifffahrt, Fischerei, Heuwirtschaft und Alpen schön langsam unruhig werden. „Wir brauchen kräftigen Regen“, ist überall zu vernehmen.

Motor abhängen

Fahrt frei für alle Schiffe melden indes noch die Vorarlberg- Lines am Bregenzer Hafen. „Die Schiffe können ein- und auslaufen. Der Wasserstand des Sees ist zwar nicht allzu hoch, doch wir haben noch Spielraum nach unten. Ein anständiger Regen mit nachfolgendem Anstieg des Pegels würde uns dennoch beruhigen“, berichtet Hafenmeister Christoph Tagwerker. 281 Zentimeter Höhe vermeldete Tagwerker gestern.

Ein Pegelstand, der im benachbarten Gondelhafen jedoch schon für Einschränkungen sorgt. „Kleine Motorboote können nicht mehr in den Hafen fahren. Es sei denn, sie montieren ihren Motor ab und rudern herein“, informiert der dort zuständige Hafenmeister Jürgen Ederer. Der Freizeitbetrieb sei derzeit nicht gefährdet. Während die Häfen auf Vorarlberger Seite vom niedrigen Wasserstand insgesamt noch kaum betroffen sind, ist das am deutschen Seeufer anders.

In Langenargen, aber auch Nonnenhorn können bereits jetzt nicht mehr alle Schiffe anlegen. Von Tag zu Tag etwas nervöser werden ob der Trockenheit die Fischer. „Am See gibt es noch keine Probleme“, sagt Fischerei-Experte Gernot Grabher. Aber diversen Flüssen und kleinen Bächen mache die Wasserknappheit doch stetig mehr zu schaffen. Wenig Wasser führt zu einer Erwärmung des Wassers und letztlich zu einer Sauerstoffknappheit. Kommt hinzu, dass Graureiher nur darauf warten, dass Fische aufgrund niedriger Wasserstände nicht mehr richtig abtauchen können. „Die schlagen dann gnadenlos zu“, weiß Grabher. Die Fischer beobachten zahlreiche Gewässer derzeit ganz genau und halten sich mit dem Fischen derzeit zurück.

Süden betroffen

Noch keine großen Probleme gibt es im heimischen Gemüsebau. „Es sind bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Klagen eingelangt“, berichtet Harald Rammel, bei der Landwirtschaftskammer für Gemüsebau zuständig . Die trockenen Felder würden ausreichend bewässert, für das entsprechend gute Aufgehen der Saat, die Feuchtigkeit braucht, sei gesorgt. Nicht so rosig sieht Kollege Christian Meusburger, in der Landwirtschaftskammer für Heuwirtschaft zuständig, die Situation in seinem Bereich.

Regen am Dienstag, dann wieder Trockenheit

„Es gibt regional sehr unterschiedliche Verhältnisse. Im Norden des Landes ist die Situation besser als im Süden. Das Montafon etwa hatte schon im Winter wenig Schnee, die jetzige Niederschlagsarmut macht sich auf den Heufeldern unangenehm bemerkbar“, so Meusburger. Regen sei dringend notwendig. „Ich fürchte auch um die Alpen. Die hatten schon im Winter eine geringe Schneelage und wenig Schmelzwasser. Lang anhaltende Trockenheit wäre jetzt für das Gras alles andere als gut.“ Die gute Nachricht für heute: Ein paar Regenschauer sind angesagt. Die schlechte Nachricht: Danach soll es wieder längere Zeit trocken und schön sein.

VN-HK

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