Erhitzte Gemüter

Hunderte davon geben anonym aber auch mit “wahrheitsgetreuem” Namen Antwort auf Fragen rund um die jüngsten Vorwürfe aus dem Ausland, wonach Österreich nach dem Riesenerfolg der Freiheitlichen ein “Nazi-Land” sei.

Bis Mittwoch Nachmittag waren mehr als 1200 Surfer der Meinung, dass die Kommentare aus dem Ausland “überzogen” sind, rund 900 hielten dem entgegen, “dass schon etwas Wahres dran ist”. Bei der zweiten Frage, die sich darum dreht, ob Freiheitlichenführer Jörg Haider als Bundeskanzler Österreich im Ausland erfolgreich vertreten könnte, liefern sich Befürworter und Gegner oft ein Kopf-an-Kopf-Rennen:

Rund 1200 erklären “auf keinen Fall”, weitere 1000 Internet-Benutzer trauen dem Bärentaler wiederum “diese Kompetenz durchaus zu”. Nur 70 Surfern ist es “egal, wer Österreich im Ausland vertritt”.

Wie heftig das Thema im Medium Internet die Gemüter erregt, zeigt sich auch bei einem Blick auf die Kommentare, die viele Benutzer schriftlich deponieren: Für einen Surfer, der mit dem Pseudonym “Patriot” seine Gedanken hinterließ, sind “in Israel rechte oder konservative Parteien an der Spitze”, die die Palästinenser “aus ihrem Land vertreiben” und deshalb kein Recht dazu hätten, Österreich als Naziland zu verunglimpfen.

Ein “Klartexter” sieht die Sache in seiner Meldung wieder völlig anders. Da ist die Rede von “Ausländergezünsel durch die Freiheitlichen”, keiner dürfe sich wundern, dass Österreich jetzt dafür herbe Kritik aus dem Ausland ernte. Im übrigen habe die FPÖ vor den Wahlen “ein Bild gemalt, wonach Österreich von Asylanten überschwemmt werde” und habe “mit dieser Lüge” auch noch viele Stimmen gewonnen.

Von Tony Walser

(Bild: Heimi)