Während die Rankweiler laut VN-Beispielrechnung 384 Euro jährlich bezahlen, werden in Hohenems für den gleichen Verbrauch 624 Euro fällig, in Bludenz sind es 653 Euro. Warum Rankweil auf die günstigsten Kanalgebühren verweisen kann, erklärt Bürgermeister Hans Kohler: Wir haben früh mit dem Kanalbau angefangen – und aufgrund der Abwässer von Großbetrieben verteilen sich die Fixkosten für alle Bürger günstiger. Quersubventioniert werde die Kanalgebühr jedenfalls in Rankweil nicht.
Bregenz ist anders
Bregenz setzt – wie Dornbirn, Feldkirch und Bludenz – auf eine stadteigene Müllabfuhr. Da das Bregenzer Pauschalsystem gänzlich anders aufgebaut ist, als die Gebührenordnungen im Rest Vorarlbergs, wehrt sich Bürgermeister Markus Linhart gegen einen Vergleich: Unser Müllsystem ist geschichtlich so gewachsen und viele Leistungen sind inklusive, die anderswo extra kosten. Das Bregenzer System ist nicht einfach umstoßbar, aber kann verbessert werden. Und da sind wir laufend dran, so Linhart.
Die geplante Sechs-Prozent-Erhöhung beim Trinkwasser argumentiert der Bregenzer Stadtwerke-Direktor Wilfried Breuss mit Investitionen: Wir haben ohnehin die niedrigsten Wassertarife, mussten zudem für 2,5 Mill. Euro eine neue Brunnenanlage errichten.
Währenddessen hat Bludenz nach dem Wirbel um die saftigen Wasser- und Kanal-Verteuerungen des Vorjahrs – bis zu 25 Prozent mussten die Bürger mehr bezahlen – die Strategie gewechselt: Beim Wassertarif hatten wir vor dem großen Sprung im Vorjahr seit 1998 gleichbleibende Preise. Nun ist eine regelmäßige, kleinere Anpassung der Tarife geplant, so Stadtkämmerer Erwin Kositz – für 2008 sind es 3 Prozent.
Potenzial bei Müll
Besonders eklatant sind die Preisunterschiede beim Müll, wie der VN-Vergleich zeigt. Der Umweltverband arbeitet bereits an Optimierungen. Derzeit sind nur 50 Prozent der Fahrleistung der Müllautos reiner Sammelweg, den Rest macht der Weg vom Sammelort zum Entsorger aus, erklärt Umweltverbandsobmann Rainer Siegele. Statt auf Pilotversuche will man nun auf Computersimulationen setzen, alle Fahrten wurden per GPS erfasst. Vor allem um herauszufinden, ob die Einführung eines blauen Sacks für Metall und Kunststoff sowie die Hausabholung von Papier nicht wesentlich sinnvoller wäre. Bis Ostern 2008 sollen Ergebnisse vorliegen.
Wir hoffen zudem, dass ab 2009 eine deutliche Preisreduktion beim Bioabfall erzielt werden kann, sagt Siegele. Der entsprechende Beschluss soll heute Nachmittag auf der Vorstandssitzung des Umweltverbands getroffen werden. Diese Preisreduktion könnte dann an die Kunden weitergegeben werden.
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