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Ende des Fahrverbots für Frauen

In ungewöhnlich offener Form hat sich die saudiarabische Prinzessin Lolwah al Faisal für ein Ende des Fahrverbots für Frauen in ihrem Land ausgesprochen.

Auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie einen Tag lang Königin wäre, sagte al Faisal am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: „Als erstes würde ich Frauen Autofahren lassen.“

Ihre Zuhörer in einer Diskussionsrunde über interreligiöse Toleranz reagierten mit Beifall und Gelächter. Kritiker machen geltend, dass das Fahrverbot nicht nur Frauen diskriminiert, sondern auch die Wirtschaft hemmt, da sich vor allem ärmere Frauen keinen Fahrer leisten können, der sie zum Arbeitsplatz bringt.

Die 59 Jahre alte al Faisal ist das bekannteste weibliche Mitglied der saudiarabischen Königsfamilie und die Schwester von Außenminister Saud al Faisal. Ihr Vater war der als progressiv geltende König Faisal, der von 1964 bis zu seiner Ermordung 1975 regierte.

Mit der Thronbesteigung des derzeitigen Königs Abdullah im August 2005 verbanden viele Frauen die Hoffnung auf Reformen. Unter anderem wurde es erstmals Journalistinnen erlaubt, männliche Gesprächspartner zu interviewen. In den vergangenen Jahren geriet der Reformprozess aber ins Stocken, was unter anderem auf Differenzen innerhalb der königlichen Familien zurückgeführt wird.

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