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Emser Zentrumsverkehr im Kreuzfeuer

Hohenems -  Nach wie vor sorgt die Verkehrssituation im Hohenemser Zentrum für heiße Diskussionen. Eine Bürgerinitiative fordert Sofortmaßnahmen zur Verkehrsentlastung und ruft die Bevölkerung auf, eine entsprechende Petition zu unterschreiben. Die Wirtschaftsgemeinschaft Hohen­ems, der auch Innenstadtkaufleute angehören, warnt vor Experimenten „auf Kosten der Wirtschaftstreibenden und deren Mitarbeiter“.
Petition für Verkehrskonzept
Zentrumsverkehr im Kreuzfeuer
Verkehrslösung Hohenems

Die „Initiative Verkehrsentlastung“ ist für eine beidseitige Durchfahrtsperre im Bereich Kirchplatz/Volksschule. Außerdem sollen Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs auf mehreren Straßen im innerstädtischen Bereich, angefangen von der Marktstraße bis zur Hochquellenstraße, getroffen werden, fordern die Initiatoren Franz-Marco Saurer, Dietmar Kos, Andreas Jäger und Eva Häfele. Sie laden die Bevölkerung am kommenden Samstag zwischen 9 und 20 Uhr zur Unterzeichnung der Petition in die Schweizer Straße 2 ein.

Reduktion der Umsätze

Für den Vorstand der Wirtschaftsgemeinschaft (WIGE), Gunther Fenkart, geht die Forderung der Initiative eindeutig zu weit. Schon jetzt habe die einseitige Durchfahrtsperre zu einer Reduktion der Umsätze geführt. „Sämtliche Fachplaner, die in der Vergangenheit zu Rate gezogen wurden, haben prognostiziert, dass eine Totalsperre einen dramatischen Rückgang der Kundenfrequenz zur Folge haben wird“, fürchtet Fenkart um die Zukunft der Wirtschaftstreibenden im Zentrum, verbunden mit negativen Folgen für die Nahversorgung. Außerdem würde sich eine Innenstadt ohne Geschäfte negativ auf den Lebensraum Marktstraße auswirken.

Auch die geforderte Reduzierung des Verkehrs auf gewissen Straßen sei keine Lösung, da andere zum Handkuss kommen würden. Eine Belebung der Innenstadt kann sich die WIGE am besten durch eine aktive Ansiedlungspolitik, die Entwicklung der „Marke Innenstadt“, den Bau neuer Wohnungen im Zentrum, etwa auf dem Areal des ehemaligen Sägewerkes, oder auch durch eine kulturelle Belebung des Stadtkerns „mit den richtigen Veranstaltungen im neuen Löwensaal“ vorstellen. Bevor es zu einer kompletten Sperre des Kirchplatzes komme, müsse die Existenz der Wirtschaftstreibenden gesichert werden, sagt Fenkart und fordert die Bevölkerung auf, die Petition zur Verkehrsentlastung nicht zu unterschreiben.

Zu Wort gemeldet hat sich auch FP-Stadtrat Horst Obwegeser. Er weist darauf hin, dass sich das Verkehrskonzept in der ersten Phase befinde und warnt deshalb vor Schnellschüssen. Erste Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung seien bereits getroffen worden, andere müssten folgen. Die FPÖ will zuerst die Stellungnahme des Landesstraßenbauamtes zur derzeitigen Situation abwarten, ehe weitere Maßnahmen diskutiert werden. Laut Verkehrsstadtrat Arnold Hämmerle konnte durch die durchgeführte „Verkehrslenkung“ der innerstädtische Verkehr seit der Eröffnung der Umfahrung um die Hälfte reduziert werden. Die Sperre des Kirchplatzes sei vor allem aus Rücksicht auf die Zentrumsgeschäfte und wegen der Gefahr der Verlagerung des Verkehrs auf andere Straßen noch nicht durchgeführt worden.

Petition für Verkehrskonzept

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