AA

Empörung: Skifahrer hetzen Rehe vor sich her

Zwei Skifahrer fahren durch den Wald, als sie auf ein Rudel Rehe treffen. Ihre Reaktion auf das unerwartete Treffen: Sie hetzen die scheuen Tiere durch den Tiefschnee. Wildökonome Hubert Schatz erklärt, wie man richtig reagiert.

“Schau nur”, ruft der Skifahrer mit einer Kamera aus. Sein minderjähriger Begleiter rasen daraufhin auf die zufällig gefundenen Rehe zu. Diese können wegen dem Tiefschnee kaum gehen, geschweige denn fliehen. “Das Reh hat es streng, sein Herz platzt bald”, erkennt auch der Kameramann, bleibt dem Tier aber auf nächster Distanz auf den Fersen.

“Papa ist ein Dummkopf”

Wie das schweizerische Onlinemagazin fm1today berichtet, wurde das in Italien entstandene Video mit dem Titel “Papa ist ein Dummkopf” in den sozialen Medien hochgeladen. Die erbosten Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: “Wir müssen rausfinden, wer das war und die Personen dem Wildhüter melden”, “Das ist kein Dummkopf, das ist ein unzivilisierter Bastard”, aber auch “Der Mann war wahrscheinlich so hin und weg von der plötzlichen Nähe zu den Tieren, dass er vielleicht gar nicht realisiert hat, wie sehr er die Herde erschrocken hat” gibt fm1today die Bandbreite der Reaktionen wieder. Das Video ist inzwischen nicht mehr online.

Bei Treffen auf Wild zurückziehen

“Wenn Tiere bei einer Tour oder Abfahrt entdeckt werden, sie kurz beobachten, aber keinen Falls sich ihnen nähern, sondern zurückziehen”, betont Landes-Wildökologe Hubert Schatz. Grundsätzlich gelte es, auf das Wild Rücksicht zu nehmen. Behördlich angeordnete Wildruhezonen sind an exponierten Stellen wie Skirouten und Wanderwegen durch ein weißes Schild mit grüner Umrandung und der Aufschrift “Wildruhezone” gekennzeichnet.

Wild Ruhezonen lassen

Wildaufenthaltsgebiete und Futterstellen sollte man ebenfalls nach Möglichkeit meiden. Der Wildökologe rät auch dazu, für den Aufstieg und Abfahrt bekannte oder häufig genutzte Routen zu wählen. Empfehlungen auf Informationstafeln oder durch Jagd- und Waldaufsichtspersonen sei unbedingt Folge zu leisten. Auch Skitouren während der Dämmerung und der Nacht sollte man aus Rücksicht auf die Tierwelt eher vermeiden.

Strafen bis 700 Euro

Strafen für das Aufscheuchen von Wild werden vergleichsweise selten verhängt, da diese Vergehen nur selten zur Anzeige gelangen. Der Strafrahmen könne aber bis 700 Euro betragen.

Hier hält sich Wild besonders gerne auf

  • freigewehte Berggrate
  • Baumgruppen
  • Waldränder

 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Empörung: Skifahrer hetzen Rehe vor sich her