Nach einer ärztlichen Untersuchung wurde der 71-Jährige nach langem und zähem Ringen vor den Gerichten in Frankreich festgenommen, zum Flughafen gebracht und nach Wien überstellt. Unmittelbar nach der Landung wurde er ins Wiener Landesgericht transportiert.
Die überraschende Auslieferung Elsners erfolgte fünf Monate nach dessen Verhaftung in seiner Villa in Aix-en-Provence. Ärzte hatten zuvor im Auftrag der französischen Staatsanwaltschaft die Transportfähigkeit bescheinigt.
Blitz-Aktion
Danach ging alles blitzschnell: Österreichische Exekutivbeamte brachten Elsner am Abend auf dem Luftweg nach Wien. Eine Polizeieskorte brachte ihn ins Wiener Landesgericht.
Elsner gilt als Schlüsselfigur des größten Wirtschaftsskandals der Zweiten Republik. Er steht im Verdacht der Untreue, der Bilanzfälschung und der Beihilfe zur Bilanzfälschung. Unter der Führung Elsners verlor die Gewerkschaftsbank bis Ende der 90-er Jahre knapp zwei Milliarden Euro mit Spekulationsgeschäften in der Karibik.
U-Haft-Entscheid
Helmut Elsner hat die erste Nacht in der Justizanstalt Josefstadt in Wien gut überstanden.
Zu Mittag hat nun die unabhängige U-Richterin Gerda Krausam über den Antrag der Staatsanwaltschaft Wien auf Verhängung der U-Haft entschieden: und zwar positiv. Das heißt, der Banker bleibt vorerst hinter Gittern, bis das Verfahren abgeschlossen und ein dauerndes Urteil gefällt wird.
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