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„Eiserne Lady“ als Schaustück bei der Karren-Talstation

Bgm. Andrea Kaufmann mit Adolf Gstöhl, Walter Bröll und Klaus Fessler bei der Einweihung des neuen Schaustücks.
Bgm. Andrea Kaufmann mit Adolf Gstöhl, Walter Bröll und Klaus Fessler bei der Einweihung des neuen Schaustücks. ©edithhaemmerle
Die Ankunft der historischen Dampfwalze samt Glasgehäuse wurde feierlich begangen.
Historische Dampfwalze beim Karren ausgestellt

Dornbirn. Seit vergangener Woche hat sie einen ehrenvollen Platz. Die Straßendampfwalze aus dem Jahr 1928, restauriert und auf Hochglanz poliert, wurde von ihrem tristen Dasein in einem alten Schuppen am Karren-Parkplatz wieder ans Tageslicht gerückt. Hinter Glas, vor Wind und Wetter geschützt, kann die 13,5 Tonnen gewichtige Maffei-Walze, die im Sommer 1929 nach Dornbirn geliefert wurde, rundum besichtigt werden. 35 Jahre war sie im Einsatz. Das exklusive Gehäuse mit einer Deckenbeleuchtung, die mit Zumtobel-Lichttechnik dem Sternenhimmel gleicht, fertigte die Dornbirner Schlosserei Klocker GmbH im Auftrag der Stadt. Hinter Glas ist auch die Stehle mit sämtlichen Daten gut sichtbar. „Begreifbare Technik auf Augenhöhe“ nennt Adolf Gstöhl das neue Schaustück mit ebenso gewichtiger Vergangenheit. „Wir beneideten damals doch alle den Maschinisten, der bis Mitte der 1960er-Jahre mit der rasselnden und polternden Walze die Straßen in Dornbirn glättete. Es war Alois Spiegel, der vorwiegend am Steuer saß, besser bekannt als „Walzo Wiese“. Für uns Buben war Dampfwalzenfahrer der Traumberuf schlechthin. Was uns außer der imposanten Größe an der Straßenwalze faszinierte, war die Antriebskraft mit Dampf, ohne Motorleistung“, schildert Gstöhl die Eindrücke aus Kindertagen. Sein Faible zur Technik und das Tüfteln rund um den Maschinenbau haben den 79-jährigen Senior bis heute nicht losgelassen.

Industriegeschichtepfad

Die Maffei-Walze ist nun ein weiteres Denkmal eines Industriegeschichtepfades in Dornbirn. Darunter befindet sich eine 110 Jahre alte Turbinenanlage im Kleinkraftwerk Forach. Im Zumtobel-Areal an der Schmelzhütterstraße kann die älteste Dampfmaschine des Landes aus dem Jahr 1858 besichtigt werden. Ein drittes historisches Schaustück, ein Dampfgenerator, steht im Kraftwerk bei Rhombergs Fabrik, das allerdings nur bei Führungen zugänglich ist, die Adolf Gstöhl auf Wunsch übernimmt. Mit Walter Bröll und Historiker Klaus Fessler entstand in Gemeinschaft die VTV Arbeitsgruppe. „In ehrenamtlicher Arbeit haben wir zu Dritt rund 9000 Stunden investiert“, erwähnt Gstöhl den enormen Einsatz und ging in der Zeit weiter zurück: „Die Vorarbeit leistete Anton Stauss, der sich um eine Restaurierung der Walze bemühte und diese vorübergehend im Foyer seines Bürogebäudes abstellte.“

Würdiger Platz beim Karren

Die Walze löste unter den Stadtpolitikern im Rathaus so manchen Gesprächsstoff mit Stirnrunzeln aus“, bemerkt Gstöhl mit einem zufriedenen Schmunzeln. Denn schließlich hat das allseitige Bemühen um das gute Stück zu einem guten Ende geführt. „Manchmal braucht es auch Geduld, bis etwas Schönes seinen Platz bekommt“, trotzdem habe die Stadt immer herwärts geschaut, bedankt sich Gstöhl vor allem bei der Stadtchefin für die Untersützung. Er sei stolz darauf, dass ein weiteres historisches Schaustück einen würdigen Platz gefunden habe. Ebenso würdig war der Empfang für die „eiserne Lady“ samt Glasgehäuse am 11. Oktober. Bei einer Feier mit geladenen Gästen wurde auf das Prachtexemplar angestoßen. Zu diesem Anlass kam Daniela Nöckl vom Panoramarestaurant vom Berg einmal ins Tal, um die Gäste zu bewirten. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann zeigte sich ebenso erfreut über den idealen Standort beim Karren und bedankte sich bei den engagierten Restauratoren für deren ehrenamtlichen Einsatz.

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