Eisbären-Baby im Tiergarten Schönbrunn in Wien geboren

Erstgebärende müssen bei der Aufzucht erst Erfahrung sammeln, mit Zwillingen sind sie meist überfordert, betonte der Zoo. "Nora kümmert sich fürsorglich um ihr Jungtier", freute sich Schratter. Mutter und Nachwuchs befinden sich in einer Wurfnische in der Innenanlage der Eisbärenwelt. Hier sind sie völlig ungestört. "Wir beobachten die Aufzucht über eine Videokamera. So können wir die Entwicklung des Kleinen mitverfolgen", erklärte die Tiergartendirektorin.

Eisbären-Junges so groß wie ein Meerschweinchen

Bei der Geburt sind Eisbären etwa ein halbes Kilogramm schwer und so groß wie ein Meerschweinchen. Die Jungtiere kommen blind und fast nackt zur Welt. "Mittlerweile ist das Jungtier bereits doppelt so groß wie bei der Geburt. Auf den Videoaufnahmen sieht man, dass es brav trinkt", sagte Schratter. Das Geschlecht des Babys ist noch nicht bekannt. Nora kümmert sich rund um die Uhr um ihren Nachwuchs und hält ihn warm. Das Kleine hat derzeit nur drei Beschäftigungen: schlafen, trinken und mit seiner Mutter kuscheln. Erst etwa Ende Jänner wird Nora ihr Jungtier das erste Mal auf die Außenanlage führen. Dann wird es erstmals für die Besucher zu sehen sein.

Im Frühjahr hatten sich Nora und Ranzo mehrfach gepaart - ob erfolgreich, blieb zunächst ungewiss. Einzig die Tatsache, dass sich Nora die Schlafbox mit Ranzo plötzlich nicht mehr teilen wollte, war ein mögliches Anzeichen. Eisbären-Männchen sind an der Aufzucht auch im Freiland nicht beteiligt. Deshalb ist Ranzo abgetrennt und weiterhin für die Besucher auf der Anlage zu sehen.

Die letzte Aufzucht von Eisbären-Nachwuchs im Wiener Zoo Schönbrunn

Die letzte Aufzucht bei Eisbären in Schönbrunn, die Zwillinge Arktos und Nanuq, liegt zwölf Jahre zurück. 2011 gab der Zoo den letzten Eisbären ab, um mit den Arbeiten an einer neuen Anlage zu beginnen. 2014 wurde die Eisbärenwelt eröffnet.

Um die Besucher an der Aufzucht teilhaben zu lassen, gibt es im Polardom der Eisbärenwelt einen Bildschirm, der Videos aus der Wurfbox zeigt. Auch auf der Internetseite des Zoos sowie über die Sozialen Medien will der Tiergarten laufend informieren.

(APA/Red.)