Am 11. Oktober ist bundesweiter Equal Pay Day. Das bedeutet, dass Frauen ab diesem Tag statistisch gesehen bis Jahresende gratis arbeiten. Männer haben zu diesem Zeitpunkt das Jahreseinkommen der Frauen bereits erreicht.
„Bezahlte und unbezahlte Arbeit muss in Zukunft gerechter verteilt werden. Frauen leisten zwei Drittel der unbezahlten Arbeit. Das muss sich ändern, damit wir die Lohnschere endlich schließen“, fordert Veronika Keck von den SPÖ-Frauen in Vorarlberg.
Große Lohnunterschiede unter Vorarlbergs Vollbeschäftigten
Der „Equal Pay Day“ findet in Vorarlberg aufgrund der besonders großen Lohnschere bereits am 14. September – einen ganzen Monat früher – statt. Laut Statistik Austria verdienen ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmer in Vorarlberg jährlich € 49.680 Euro, ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmerinnen hingegen € 34.906 Euro; das ergibt eine Differenz von 29,74%. Ein Zustand, der nicht sein müsste.
Kluft in der Arbeitszeit zwischen Frauen und Männern
Beinahe jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit, das bedeutet weniger Gehalt und niedrige Pension, auch das zeigte die Statistik Austria auf. Für viele Frauen ist Teilzeit auch aufgrund fehlender Kinderbetreuungsplätze eine Notwendigkeit, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Männer machen – oft unfreiwillig – Überstunden. Die wachsenden Unterschiede in der Arbeitszeit entsprechen aber nicht immer dem Wunsch der Beschäftigten. Vollzeitarbeitskräfte wollen oft kürzer arbeiten, Teilzeitarbeitskräfte wollen oft ihre Stunden aufstocken.
Überstunden abbauen – Arbeitszeit verkürzen
2015 wurden laut Arbeiterkammer etwa 52 Millionen Mehrarbeits- und Überstunden nicht bezahlt. Dieses Volumen entspricht umgerechnet einem Ausmaß von über 30.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Überstunden abbauen gelingt unter anderem durch das Einheben eines sogenannten Überstunden-Euros, schlagen die SPÖ-Frauen vor. Verkürzte Vollzeit für alle, die Eltern geworden sind, ist eine weitere Möglichkeit.
Ausbau der Kinderbetreuung
Noch immer gibt es viel zu wenige Betreuungsplätze, speziell für die Unter-3-Jährigen, aber auch für Schulkinder. Die Betreuungsquote bei den Unter-3-Jährigen beträgt in Österreich 23,8 %, in Vorarlberg jedoch nur 22,1%. Außerdem liegt Vorarlberg immer noch am Spitzenplatz mit den meisten Schließtagen in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Im Österreichschnitt liegen die Schließtage bei 21,9 Tage, in Vorarlberg sind es fast doppelt so viele Tage, an denen die Eltern die Betreuung ihrer Kinder anders organisieren müssen – nämlich 46,8 Tage.
(red.)
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